der sich die Ichs als gesonderte Wesen gegenüber stehen.
Denkt man so, so denkt man an die übrige Welt als an etwas,
das nicht mehr zum eigenen Denken gehört, nicht mehr Be-
standteil des eigenen Denkens ist, sondern höchstens dem,
was in den eigenen Denken ist, gleicht; also alle die einzelnen
Persönlichkeiten hätten in ihren Gedanken etwas Objektives
das gleich ist, aber nicht dasselbe ist, Es könnte dann sein,
dass es eine für sich, ganz von Gedanken irgend eines Ichs
losgelöste Welt gar nicht gäbe, an die alle einzelnen dächten,
oder es könnte ausser den objektiven Welten in den einzelnen
allgemeinen Ichs noch eine an sich bestehende Welt existieren,
deren Abbild gewissermassen die einzelnen allgemeinen Ichs
wären, nach der sie sich richteten, wie die einzelnen Uhren
nach einer Normaluhr. Unter allen Umständen aber hat man
mit jenen Vorstellungen schon angenommen, dass einzelne
Ichs als gesonderte Existenzen, also nicht als gegenseitige
Gedanken, sondern als Wesen, an die man denken kann, vor-
handen sind.
Es ist demnach nichts Anderes als ein Schluss auf etwas
nicht objektiv, sondern an sich Bestehendes.
Dieser Schuss ist sehr natürlich. Wir haben ausgesprochen,
dass wir thatsächlich' die sonderbare Eigenschaft haben, an
so etwas zu denken. Der naive Mensch thut es sofort, in
blitzähnlicher Geschwindigkeit. Sobald er kennen gelernt hat,
dass räumliche Gestaltungen vorkommen (ohne dass er weiter
überlegt, wo sie vorkommen, ob in seiner Vorstellung oder an
sich), die unter einander so ähnlich sind wie die Leiber der
einzelnen Menschen mit ihrem Gebahren, und sobald er ge-
merkt hat, dass sein persönliches Ich betrachtet werden muss
als gebannt an einen solchen Leib, macht er den Schluss,
dass in den anderen Leibern lauter selbständige
Seelen nach Art der eigenen existieren und zwar
an sich.
Für die Philosophie handelt es sich darum, die Richtigkeit
zu prüfen. Zu dem Zwecke haben wir erst die Thatsache,
dass wir überhaupt an etwas nicht zu unserem allgemeinen