8. Die elektromagnetische Lichttheorie 93
SUR tragung völlig zurück, und insonderheit die elektrischen und magne-
auf diese tischen Kräfte erschienen durchaus unter diesem Gesichtspunkt. —
ıng dieser Dem trat nun also die Faradaysche Auffassung direkt entgegen.
nd Max: Sie setzte an die Stelle der unvermittelten Fernwirkung
die durch das Medium vermittelte Nahwirkung, und da diese
ndeinde Wirkungen sich erfahrungsgemäß auch durch den leeren Raum er-
urch die strecken, so erschien dieser selbst jetzt als elektromagnetisches Medium.
daß die Der „Äther“ der Huygens-Fresnelschen Lichttheorie gewann damit
En ZWE eine neue Bedeutung. Er war jetzt Träger eines elektrischen bzw.
an nen magnetischen Feldes, dieses selbst war
ech zum ein realer Zustand im Raum (Äther)
- bzw. X bzw. im Medium, die Kraftlinien usw.
X waren der mathematische Ausdruck für
diesen wirklich vorhandenen Zustand und
die „‚Feldstärke‘‘ (2) das Maß derselben.
Es ist charakteristisch für das Streben des 3
Menschengeistes nach mechanischer An- „'
deutung der Dinge, daß auch Faraday A
sich diesen ganzen Zustand zu veranschau- N
lichen versuchte durch den Vergleich mit
dem Spannungszustand, der etwa in einer
Gummiplatte herrscht, die man nach
einer Richtung ausgedehnt hat, daß er
also doch wieder auf mechanische Bilder .
zurückgriff, wie man das auch heute DO Dr N N ar acht N a
hzw. noch vor allem in England tut. Not- nach oben.
ws wendig ist das aber, wie wir noch näher
Menden sehen werden, keineswegs. Es kommt nur darauf an, daß diesen Kraft-
6 diese linien, Feldstärken usw. tatsächlich irgendein reales Etwas in dem frag-
A lichen Raumteil entspricht, das auch dann vorhanden ist, wenn der
‚hätten. Probekörper gar nicht da ist.
(ewton Ihre ganze Fruchtbarkeit bewies diese Vorstellung, die zunächst
die "die ziemlich unbeachtet blieb, nun aber erst, als es Faradays großem
N Sollte. Landsmann Maxwell gelang (1860), sie in der Form mathematischer
fach als Begriffe zu erfassen und zugleich wesentlich zu erweitern. In der be-
EDS) kannten Tatsache der Ablenkung einer Magnetnadel durch einen elek-
+ Erfolg trischen Strom (Oersted 1820) liegt, daß ein elektrischer Strom in
8 dahn seiner Umgebung ein magnetisches Feld erzeugt (Abb. 11). Maxwell
| hatte, erkannte zunächst, daß dies nur ein besonderer Fall eines allgemeineren
zurück Sachverhaltes ist. Ein elektrischer Strom ist ein Ausgleich einer elek-
sich in trischen Spannung, bedeutet mithin stets soviel wie eine elektrische
NND Feldänderung (Verschwinden eines Feldes). Maxwell erweiterte des-