8. Die elektromagnetische Lichttheorie 97
‚e. Beide Es ist zunächst daran zu erinnern, daß die Farben des sog. Spektrums
ets gleich- von Rot bis Violett, wie schon die ältere Lichttheorie (Fresnel) klar
chtung®?). erwiesen hatte, sich durch die verschiedene Wellenlänge unterscheiden.
ı genialen Dem roten Ende des Spektrums kommt eine Wellenlänge von etwa
heoretisch 760 um und demnach gemäß der Gleichung c= n - 2 eine Schwingungs-
ETZEUSCN zahl von etwa 400 Billionen pro Sekunde zu, dem violetten dagegen
hzuweisen etwa die doppelte Schwingungszahl (ca. 800 Billionen) und demnach
leute sind die halbe Wellenlänge von etwa 380 UM. Akustisch gesprochen umfaßt
hie jedem das sichtbare Spektrum also ziemlich genau eine Oktave von Schwin-
wenigsten gungen. Schon seit Anfang des vorigen Jahrhunderts (Ritter, Her-
was das schel) weiß man nun, daß das Spektrum sich beiderseits in einer zwar
;e Erörte- dem Auge unsichtbaren, durch geeignete physikalische Apparate aber
1. dgl. die nachweisbaren Strahlung, der sog. ultraroten und ultravioletten
sie immer Strahlung, fortsetzt. Für das Ultraviolett benutzt man in der Regel die
en herbei- dafür sehr empfindliche photographische Platte, für das Ultrarot muß
sche Ver- man andere Apparate heranziehen, die überhaupt für Strahlung aller
u lenken. beliebigen Wellenlängen empfindlich sind, indem sie einfach die Energie
aulich zu der auffallenden Strahlung in Wärme und diese wiederum in elek-
ante Ver- trische Ströme umsetzen, welche dann mit höchstempfindlichen Gal-
n elemen- vanometern gemessen werden können. Die Empfindlichkeit dieser
‚ weshalb Apparate (Bolometer, Thermosäule) ist so groß, daß man damit noch
It werden die Strahlung einer gewöhnlichen Kerze in 100 m Entfernung auf 1 qem
ıches sich Fläche nachweisen, ja sogar die von den größeren Fixsternen, wie Sirius
ler Sache oder Wega, uns zugestrahlte Energie messen kann. Mit Hilfe solcher
en, Was Apparate einerseits und der Platte andererseits ist nun in den letzten
netische Jahrzehnten das unsichtbare Spektrum Oktave für Oktave weiter er-
vellschen obert worden. Lange Zeit hindurch galt im Ultrarot als Rekordleistung
derselben die Erreichung der Wellenlänge % = 342 u = 0,342 mm durch Rubens
in einem und seine Mitarbeiter. Von dieser bis zu den kürzesten auf elektrischem
jer einst- Wege damals hergestellten Wellen von etwa 2 mm Wellenlänge bestand
httheorie. lange noch eine Lücke von etwa 2 bis 3 Oktaven, die aber seither auch
ıwandfrei ausgefüllt wurde. In den Oberschwingungen eines sog. Lebedewschen
»tischen Wellensenders (elektromagnetischer Art) fand Möbius Wellen bis zu
mn beider 0,1 mm = 100 wu, also kleineren Werten, als sie den längsten ultraroten
elle. Nur Rubensschen Wellen zukommen. Ja, man ist neuerdings sogar bis
;h. größer zu 30 wu direkt mit elektrischen Apparaten gekommen und konnte
‚undfunk. solche Wellen auf ganz dieselbe Weise wie Rubens die ultraroten
n gegen- Spektralwellen messen. Wenn es noch eines Nachweises der wirklichen
otwendig, Identität beider auf diesen verschiedenen Wegen erhaltenen ultraroten
ren. Wir Wellen bedurft hätte, so hat diesen ein vor kurzem ausgeführtes Experi-
biet der ment von Rupp®3) erbracht, in welchem eine direkte Interferenz
"schaffen, ultraroter Wellen mit elektrischen Schwingungen nachgewiesen
ı würden. wurde. Ein weiteres ähnliches Experiment machte ebenfalls vor kurzer
Bavink, Ergebnisse. 5. Aufl.