1 I. Kraft und Stoff
streng genommen auch nur die Lichtfortpflanzung im leeren Raum. Ks is
Es bleibt bei der Maxwellschen Lehre zunächst dahingestellt, einmal, der Ph)
auf welche Weise die fraglichen elektrischen Wellen jener überaus rückt si
großen Schwingungszahlen in unseren gebräuchlichen Lichtquellen die Lag
denn nun eigentlich entstehen (denn in einer Kerze sehen wir doch WÄTTISEN
zunächst keinen elektrischen Apparat), zum anderen, wie es kommt, Hauptg,
daß die Fortpflanzung dieser Wellen wesentlich modifiziert wird, so- Brstere
bald in dem betreffenden Raume Materie anwesend ist, und drittens, magneti
wie es umgekehrt bei der Wiederabsorption des Lichts in der Materie merkt s
zugeht, bei der die Energie der elektrischen Welle sich in Wärme halb de:
zurückverwandelt. Die erste und die letzte Frage hängen, wie wir hung de
sehen werden, aufs engste zusammen, bilden aber das schwierigste merkun;
Kapitel der ganzen Lichttheorie. Aber auch in der zweiten Frage gebieten
stecken eine Menge schwieriger Einzelprobleme, vor allem das der (= ultre
Farbenzerstreuung (Dispersion). Wie fängt die den Raum erfüllende infolge
Materie (etwa das Glas) es an, die einzelnen Wellen je nach ihrer Wellen- zugeht,
länge ungleich stark zu brechen? Die Maxwellsche Theorie liefert Tragen.
nur einen einzigen einheitlichen Brechungsexponenten für alle elektri- Yundamı
schen Wellen überhaupt; er sollte nach ihr einfach gleich der Quadrat- pehande
wurzel aus der sog. Dielektrizitätskonstante (einer rein elektrisch defi- Aal des
nierten Größe) sein (s. oben). Diese Beziehung stimmt leidlich für eine das Ne
Anzahl gut isolierender Gase und Flüssigkeiten, streng aber auch da PrOpOrT
nicht, und bei vielen Stoffen, so bei Wasser, überhaupt nicht (der hat mar
Brechungsexponent des Wassers gegen den leeren Raum ist, wie oben Aberma,
erwähnt, etwa 4/3, die Dielektrizitätskonstante dagegen etwa 80), ganz Einstwel
abgesehen davon, daß der Brechungsexponent ja überhaupt keine ein- ZB. St
heitliche Konstante, sondern für jede Wellenlänge verschieden ist. Das “ar
Dispersionsproblem ist indes nur eines von vielen, die die Max wellsche Der „Mil
Theorie ungelöst lassen mußte. Ganz allgemein können wir sagen: sie nehmen«
konnte nur den Zusammenhang zwischen Licht und Elektromagnetismus Physik
im allgemeinen und die Lichtfortpflanzung im leeren Raum richtig er- Stande ı
klären. Sie versagte aber, sobald die Wechselbeziehungen eTOßen
zwischen dem Licht und der Materie ins Spiel kommen. gleichun
Offenbar liegt das an der atomistischen Struktur der letzteren, auf die Spezialg
in den ursprünglichen, einen strengen Kontinuitätscharakter tragenden allerding
Maxwellschen Gleichungen keinerlei Rücksicht genommen wurde. Es Erfahru
hat aber jahrzehntelang fast unmöglich geschienen, hier einen Weg zu ie Ges
finden, und so blieb der Optik trotz Maxwell nichts anderes übrig, Gesetzer
als solche Konstanten, wie etwa den Brechungsexponenten oder den fahrungs
Absorptionskoeffizienten eines bestimmten Stoffes, für eine bestimmte raschend
Farbe einfach als Erfahrungswerte einzuführen und ebenso die Tat- beiden f
sachen der gesamten Spektroskopie (s. unten) einfach zu registrieren, Böche V
ohne die Frage nach ihrem Warum beantworten zu können. proporti
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