8. Die elektromagnetische Lichttheorie 101
N rch Raum. Es ist nützlich, ehe wir in unserer Schilderung des heutigen Standes
eilt, einmal, der Physik, in dem diese Probleme ihrer Lösung wesentlich näher ge-
ner überaus rückt sind, fortfahren, an dieser Stelle zunächst uns noch einmal kurz
Lichtquellen die Lage der Physik gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu vergegen-
en: wir ‚doch wärtigen. Die Physik zerfiel, wie schon erwähnt, in die beiden großen
; cs kommt, Hauptgebiete der Physik der Materie und der Physik des Äthers.
rt. wird, so- Erstere umfaßte Mechanik, Akustik und Wärmelehre, letztere Elektro-
nd. driktens, magnetismus und Optik oder allgemeiner: Strahlungslehre, wobei be-
der Materie merkt sei, daß die sog. „Wärmestrahlung‘‘, wie sie z. B. ein Ofen unter-
in Wärme halb der Rotglut aussendet, nichts anderes als ultrarote Wellenstrah-
‚en, wie wir lung der vorher erörterten Art ist. Wir ersehen schon aus dieser Be-
schwierigste merkung, daß auch Verbindungslinien zwischen diesen beiden Haupt-
veiten Frage gebieten hin und her laufen, denn diese dunkle Wärmestrahlung
am das der (= ultrarotes Licht) entsteht ja durch das Anheizen des Ofens, also
mn erfüllende infolge von erhöhter Molekularenergie. Die Frage aber, wie das denn
Ihrer Wellen- zugeht, gehörte damals (vor 1900) zu den ganz unlösbaren Doktor-
heorie: Yefert fragen. Innerhalb jedes Sondergebiets nun bestanden weiter gewisse
alle elektri- Fundamentaltatsachen, die als solche einfach hinzunehmen waren. So
ler Quadrat: behandelt die Mechanik vorzugsweise die Bewegungen unter dem Ein-
ktrisch defi- fluß der Schwerkraft (Gravitation). Warum diese aber besteht und
lich für eine das Newtonsche Gesetz befolgt (warum die Schwere mit der Trägheit
‚ber auch da proportional ist), darauf gibt es zunächst keine Antwort. Ebenso gern
6 nicht (der hat man in der Mechanik sich auch mit den elastischen Kräften befaßt.
ist, wie oben Abermals stehen wir vor einer Grundtatsache und können die Frage
‚wa. 80), ganz einstweilen nicht beantworten, wie es denn überhaupt kommt, daß
pt keine ein- z. B. Stahl oder Elfenbein ihre Gestalt wiederherzustellen streben und
den ist. Das warum Blei oder Glas das nicht oder in viel geringerem Umfange tun.
Taxwellsche Der „Elastizitätsmodul“ ist hier die einfach aus der Erfahrung zu ent-
vir sagen: sie nehmende „Materialkonstante‘‘, wie es deren unzählige in der ganzen
‚magnetismus Physik gibt. Und so geht es überall. Wohin wir bei diesem (damaligen)
m richtig er- Stande der Physik auch blicken: überall treten uns neben den wenigen
eziehungen großen allgemeinen Gesetzen des betreffenden Gebiets (den Grund-
kommen. gleichungen der Mechanik bzw. den Maxwellschen Gleichungen) die
jeren, auf die Spezialgesetze mit ihren Erfahrungskonstanten entgegen, während wir
ter tragenden allerdings einen anderen Teil solcher Gesetze, die früher ebenfalls reine
\n wurde. Is Erfahrungssätze waren, wie beispielsweise das Brechungsgesetz oder
nen Wem die Gesetze der Wellenfortpflanzung, nunmehr aus den allgemeinen
nderes übriz, Gesetzen herleiten können. Dabei zeigen die zunächst als reine Er-
#en oder den fahrungswerte aufgetretenen Konstanten nachträglich oftmals über-
he bestimmte raschende Zusammenhänge. So fanden z. B. schon im Jahre 1819 die
Inso. die: Tat- beiden französischen Forscher Dulong und Petit, daß die sog. spezi-
ı zenistrieten, fische Wärme der Elemente (s. oben) ihrem Atomgewichte umgekehrt
nen. proportional ist, und um 1853 die beiden Deutschen Wiedemann