Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

9. Atomistische Theorie der Elektrizität (Elektronentheorie) 105 
a Salzsäure, beigeführten Weiterbildung der Theorie besteht nun in der Einsicht, 
ner scheidet daß es derartige Ionen nicht nur bei der Elektrolyse, son- 
rlei hier un- dern wahrscheinlich in allen Stoffen gibt oder geben kann, 
n nun schon daß vor allem Gasmoleküle und -atome unter gewissen Bedingungen 
en Bestand- „jionisiert‘‘ und eben damit Träger der Elektrizitätsleitung werden. 
zindung frei Auf diesem Wege ließen sich dann, wie die Folgezeit auswies, fast die 
handen sind gesamten verwickelten, bis dahin jeder Erklärung spottenden Erschei- 
wöhnliche nungen der Entladung in Gasen (Funken, Bogenlicht, Glimmlicht usw.) 
»ktrischen dem Verständnis erschließen. Am wichtigsten und folgereichsten aber 
7. ) war die Erkenntnis, daß das negative elektrische Elementar- 
»sitiver (H), 
elektrischen 
daß diese 
r entgegen- 
:trode hin- 
‚den und in 
rgehen, die 
ten erkannt 
ws Chlor an 
m Geruch). 
1857) und 
dete Theorie 
geladenen 
mengeren Abb. 16. Geradlinige Ausbreitung der Kathodenstrahlen. 
wesentlich 
iz. B. das quantum nicht notwendig an materielle Atome (wie im Cl) 
r z gebunden ist, sondern als solches frei existieren kann, und 
Hure, In der daß die bereits seit langem bekannten, von Hittorf (1860) und später 
;h dem von von Lenard untersuchten merkwürdigen Kathodenstrahlen nichts 
‚rolyse muß anderes als ein Schwarm frei fliegender negativer Elementarquanten 
m (Atom- sind (Abb. 16). Damit wurde die elektrische Ladung selber zu einer 
Elektrode Art von stofflichem Atom, und das gewöhnliche chemische Atom er- 
Alle Atom- schien nun als ein Komplex derartiger negativer Elementarquanten, 
n Elektrizi- die man Elektronen nennt, mit einer positiven Hauptmasse, die man 
lementar- heute meist mit Rutherford als den „Atomkern‘‘ bezeichnet und 
ne absolute der natürlich ebenso viele positive Ladungseinheiten haben muß wie 
nen (8. oben Elektronen im Atom vorhanden sind, wenn das Atom elektrisch neutral 
TE SION sein soll. Nach Rutherford, der diese Idee um 1910 näher ausbaute, 
Cr Be sollte man sich das Atom als eine Art von Planetensystem vorstellen, 
heiten oder insofern um den positiven Kern die Elektronen wie die Planeten um 
die Sonne kreisen (s. unten). Andere Forscher haben statt eines solchen 
gemein an- dynamischen statische (ruhende) „Atommodelle“‘ vorgeschlagen, dann 
chert her- muß aber natürlich eine weitere Hypothese darüber gemacht werden,
	        
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