Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

1. Die Grundtatsachen der Chemie. i 
netall) den beiden bunden werden konnte. Es mußten erst die neueren Entdeckungen 
zten 6 der kleinen hinzukommen, durch die zum ersten Male eine wirkliche Transmuta- 
18er Perioden am tion der Elemente innerhalb des Bereichs wirklicher Erfahrung 
10 eingerahmten nachgewiesen wurde. 
; verwickelter geht Diese neuen Entdeckungen können wir ausführlicher erst an viel 
‚belle in Anm. 113 späterer Stelle besprechen. Hier muß es genügen, darauf hinzuweisen, 
edoch die heutige daß z. B. das Radium sich im Laufe langer Zeiträume langsam, aber 
69) und noch bis unaufhaltsam durch allerlei Zwischenstufen zuletzt in Blei umwandelt, 
rscher eine durch- und daß dabei außerdem Helium entsteht, beides. zweifellose Elemente, 
‚; man findet diese die an einem ganz bestimmten Platz des Periodischen Systems stehen, 
rn. Zu Mendele- ebenso wie das Radium selber, das als Erdalkalimetall in der Kolonne 
;gs vollständig. Er des Kalziums, Strontiums und Bariums seinen legitimen Platz findet. 
„.h. annehmen, daß Hier liegt also außer Zweifel eine wirkliche Elementenverwandlung 
ort zu den größten vor, und solcher Fälle lernte man nach Entdeckung der Radioaktivität 
lie dergestalt von eine ganze Menge kennen. Danach blieb es nun keinem Zweifel mehr 
ren Eigenschaften ausgesetzt, daß unsere bis dahin als unverwandelbar geltenden ‚„Ele- 
gefunden wurden mente‘ tatsächlich nicht schlechthin unverwandelbare Grundstoffe sein 
‚sagen. bestätigten. können, sondern daß zum mindesten zwischen bestimmten Gruppen 
e8 später von ihren unter ihnen, sehr wahrscheinlich aber zwischen allen, ein genetischer 
tallium und Ger- Zusammenhang bestehen muß, der freilich bis heute noch nicht restlos 
»; Neuentdeckungen klar durchschaut ist. 
dem Periodischen Als diese Erkenntnis sich um die Jahrhundertwende ziemlich rasch 
rdings nicht ohne durchsetzte, wurden sogleich zahlreiche Stimmen laut, und sie sind 
lonne der ‚„„Edel- bis heute nicht verstummt, die mit großer Emphase den „totalen Zu- 
men. Ferner muß sammenbruch der bisherigen chemischen Wissenschaft“ oder ihren 
> vornehmen, d. h. „Bankerott‘“ oder dergleichen schöne Dinge verkündeten, und die 
ebene Reihenfolge Menschheit, die das Sensationelle liebt, und der es schmeichelt, daß 
_m. Wie sich diese die neunmalkluge Wissenschaft sich also doch auch gründlich irren 
‚u einem „schmerz- kann, griff solche Äußerungen begierig auf, die nicht selten auch von 
stem zu vertiefen“, berufenen wissenschaftlichen Stellen aus erklangen, obwohl diese es 
‚uch schon vordem besser wissen mußten. Was ist nun in Wirklichkeit geschehen? In 
n das System sich Wirklichkeit besteht das Kochsalz nach wie vor aus Natrium und 
Mit Notwendigkeit Chlor, das Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff usw., und alle irdischen 
irgendein uns vor- Stoffe aus den in Rede stehenden 92 bisher so genannten Grundstoffen. 
hen diesen 70 bis An dem ganzen bisherigen Ergebnis der chemischen Forschungen wird 
icht letztlich doch also, was dies anbetrifft, nicht das mindeste geändert. Das Neue be- 
erselben Urmaterie steht lediglich darin, daß in dem Ergebnis dieser Forschungen der bis- 
sche Gedanke von herigen Chemie nunmehr eine Durchgangsstufe zu einer noch einen 
u Recht bestände. Schritt weiter zurückreichenden Einsicht erkannt worden ist, oder in 
üker diesen Schluß einem anderen Bilde gesprochen: daß auf das bisherige Gebäude unserer 
ch. gesinnten Tach- Erkenntnis ein neues Stockwerk aufgesetzt bzw. das Fundament ein 
unden*), weil einst- Stockwerk tiefer gelegt worden ist. Nennen wir die fraglichen 92 Stoffe 
kreterer Inhalt ver- „Grundstoffe erster Ordnung‘‘, die ihnen etwa wiederum zugrunde
	        
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