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1. Weltall und Erde sal
Im vorigen Kapitel haben wir darzulegen versucht, welche Auskunft TE
uns die heutige Naturwissenschaft über die allgemeinen Gesetze der Hal
unbelebten Natur zu geben in der Lage ist. Bezeichnen wir dieses Ka
Wissen, nach Dinglers S. 210 angeführtem Ausdruck, als den „theo- (W
retischen Urbau“‘, so steht, wie dort bereits ausgeführt wurde, diesem lies
der „historische Urbau‘‘, d.i. unser gesamtes Wissen von dem, was wä
innerhalb des Rahmens jener allgemeinen Gesetze tatsächlich „,ver- hei
wirklicht“ ist, gegenüber. Die mittelalterlichen Philosophen pflegten jed
jenes als die Essentia der Welt diesem als ihrer Existentia gegenüber- Ber
zustellen. Die Naturwissenschaften scheiden sich dementsprechend in
die beiden generellen Wissenschaften der Physik und Chemie und des
die individuellen, wie Astronomie, Geologie usw. MI
Wir machen hier eine kurze Anmerkung über die Einteilung der Str
Wissenschaften überhaupt. Die Rickertsche Schule hat bekannt- his
lich versucht, die Gesamtheit der Wissenschaften in die beiden Haupt- SON
gruppen der „nomothetischen‘“ (d.h. Gesetzes-) Wissenschaften und hes
der „idiographischen‘“‘ Wissenschaften!®) einzuteilen, und die Natur- Un
wissenschaften ganz allgemein der ersteren, die Geschichte und die sog. ist.
Geisteswissenschaften der letzteren Gruppe zuzuteilen, die sich nach set:
diesen Autoren grundsätzlich mit dem Einmaligen, niemals in gleicher KOT
Weise Wiederkehrenden beschäftige. Gegen diese Einteilung sind von ist
anderer Seite aber erhebliche Bedenken geäußert worden, und meines Wa
Erachtens mit Recht. Denn in der Tat sind auch die individuellen ele|
Naturwissenschaften, wie beispielsweise die Geologie, „idiographisch‘‘ ob
ganz in demselben Sinne wie z. B. die Geschichte. Auch die Geologie sch
behandelt einen einmaligen Vorgang, die Geschichte unserer Erde, und seit
auch in ihr sind die allgemeinen Gesetze (in diesem Falle der Physik anc
und Chemie, in jenem der Psychologie, Nationalökonomie usw.) nur das Beı
Mittel zum Zwecke der Ergründung dieses einmaligen Ablaufs, der Erd- wir
geschichte. Der Unterschied liegt nur in der Verwickeltheit der Objekte. alle
Die menschlichen Handlungen in der Geschichte sind so überaus ver- ,
wickelt, daß allgemeine Gesetze hier außerordentlich viel schwerer zu der
ermitteln und daher auch sehr viel weniger anzuwenden sind als dort ein
in der Geologie die physikalisch-chemischen Gesetze. Der Unterschied räu