IT. Weltall und Erde 291
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tur und zum kosmischen Geschehen überhaupt im allgemeinen mit dem Urteile
virkliche der Naturwissenschaft völlig konform geht, darf der Naturwissen-
desurteil schaftler mit Dank konstatieren. Leider gilt das für religiös gesinnte
ben vor* Laienkreise und wohl auch manchen praktischen Theologen weniger
is Reales hier herrscht vielmehr oftmals eine grundsätzliche Hinneigung zu
SO oder mystischen oder mythischen Auffassungen, einerlei welchen Inhalts,
ftlichen wenn sie eben nur mystisch sind, d.h. wenn sie versprechen, an die
£ iesen- Stelle des nüchtern rationalen Weltbildes der Wissenschaft die auf
urteilen Gefühl und Willen wirkenden Vorstellungen eines geheimnisvollen
in Sinn, Hintergrundes der Dinge zu setzen, dessen man sich auf diesem Wege
wer: bemächtigen könnte, ohne sich erst die Mühe jenes rationalen Erkennens
ärklich machen zu müssen. Gegen solche Versuche, welcher Art sie immer
zu ent- seien, kann der Naturforscher nicht scharf genug protestieren ?32), und
sicht. 2o- die wahre Religion hat keinerlei Interesse an ihnen, im Gegenteil, sie
als viel muß mit Goethe dem Teufel die Worte in den Mund legen:
vuch nur Verachte nur Vernunft und Wissenschaft,
wirklich Des Menschen allerhöchste Kraft,
ie den So hab ich dich schon unbedingt.
TUE be- Die wirkliche Religion hat solche Versuche nicht nötig, denn sie will
ie halbe gar kein Ersatz für die Wissenschaft sein, sondern sie ist eine ganz
Lebens- andere Art, die gleichen Dinge (nämlich Mensch und Welt) zu be-
in halben trachten, die die Wissenschaft auf ihre Weise betrachtet. Dabei muß
bei der es dann heißen: Alles oder nichts. Wer in der Natur oder hinter der
geboren Natur seine (theistische oder pantheistische) Gottheit finden will, der
«gehende muß konsequent sein und diese seine Auffassung dann auf die ganze
acht ist, Natur, nicht auf einzelne herausgegriffene Teile, beziehen. Es ist für
rer Blick diese Auffassung an sich gleichgültig, ob es sich um einen den Berg
? daß die herabrollenden Stein oder um die Bewegungen eines Planetensystems,
wider um das Sieden des Wassers in einem Teekessel oder um Wolken, Schnee
Cm gan und Hagel handelt, ob ein schon längst drohender Felssturz ein paar
tt Das unvorsichtig gebaute Almhütten oder ein Vulkanausbruch eine ganze
ser aller- Stadt, wie seinerzeit St. Pierre auf Martinique, hinwegrafft. Ist ein
m. .näm- Gott, wie ihn der Theismus fordert, so ist alles sein Werk, das Atom so
‚enhänge N wie das Fixsternweltall, das Fallen des Regentropfens so gut wie
indes ee er Zusammensturz zweier Sonnen. Die Welt im Kleinen sich selbst
. Wandel zu überlassen, für die größeren Stücke aber, etwa die Bildung eines
der. Ge- Planetensystems oder die großen Erdrevolutionen, den göttlichen
hab, "der Regisseur in Anspruch zu nehmen, ist eine unerträgliche Vermengung
haulich- theistischer mit deistischen bzw. halb atheistischen Gedankengängen.
Man kann nicht das eine als natürlich und das andere als übernatürlich
N OTTHCH ansehen, dem einen eine religiöse Bewertung zuerkennen, die man dem
ltnisses andern vorenthält, und es damit aus dem Zusammenhange mit dem
übrigen herausreißen, das man als gleichgültig ansieht. Wenn der
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