324 III. Materie und Leben
Samen
mit Chromatin erfüllten Kern unterscheidet man in der tierischen so: daß
Zelle ein kleines Körperchen, das man wegen seiner sogleich zu be- Sich ı
sprechenden Funktion bei der Zellteilung „Zentralkörperchen‘“, Centro- als in
soma, nennt. Schickt sich nun eine Zelle zur Teilung an, so beobachtet Wird
man als erstes, daß das Zentralkörperchen sich in zwei Körperchen
teilt (Abb. 51a, b), die zunächst nahe beieinander liegen und dann
allmählich ‚an zwei gegenüberliegende Stellen nahe der Zellenwand
wandern. Während dies geschieht, wird die Grenze zwischen Kern und
Plasma immer undeutlicher, gleichzeitig bildet sich in der Zellplasma-
masse eine von den beiden Zentralkörperchen ausgehende radiale
Zeichnung aus, und zieht sich das Chromatin in einige wenige schleifen-
artige Fäden zusammen, deren Anzahl verschieden ist, aber bei einer
Abb. 51. Kernteilungsvorgang (Mitotische Zellteilung).
bestimmten Art stets konstant ist. Das ganze Bild erinnert in diesem
Augenblick auffällig an gewisse magnetische Kraftlinienbilder. Jetzt
aber erfolgt der Hauptakt der Teilung. Die Chromatinfäden, die man
jetzt Chromosomen nennt, ordnen sich sämtlich in der Äquatorial-
ebene (s. Abb. 51e), spalten sich sodann der Länge nach, die Teile weichen
auseinander, gewissermaßen gezogen von den Zentralkörperchen; der
ganze Zellenleib schnürt sich zwischen diesen Hälften ein; bald stellt
sich auch die Grenze zwischen Kern und Plasma wieder in jeder Hälfte
her, die Chromosomen lösen sich wieder in (jetzt zwei) Netze von Daß be
Chromatin auf, und wir haben, nachdem der letzte Zusammenhang somen
gelöst ist, jetzt zwei Zellen von genau derselben Beschaffenheit wie Zahl sı
die ursprüngliche. Jede der beiden Zellen hat genau die Hälfte des gerade
Chromatins, von jedem Chromosoma die eine Längshälfte, mitbekommen. entsteh
Im Falle geschlechtlicher Fortpflanzung, wo die sich teilende Eizelle lich in
zuerst befruchtet worden ist, verläuft der Vorgang im wesentlichen tümlic]
ähnlich; jedoch ist dabei die besonders wichtige Feststellung gemacht stehen«
worden, daß von der gesamten Chromatinmasse des Ei- sowie des