3. Das Formbestimmungsproblem (Determinationsproblem) 329
woraus der Regeneration aufweist, und das Endergebnis ist dann doch das
en Ver- vollständige Individuum. Indes sei ausdrücklich betont, daß dieser
hält der Verlauf keineswegs immer dann vorliegt, wenn vollständige Individuen
ıng des durch „Merogonie‘““ (Entwicklung aus Teilzellen) entstehen, sondern
Ss lange daß in bestimmten Fällen, z. B. bei Medusen und dem Lanzettfischchen,
enesis, tatsächlich von allem Anfang an die Entwicklung der einen Teilzelle
diesem genau der einer Normalzelle gleicht?27). Das Gegenstück zu diesen
ehrt in Teilungsversuchen bildet ein Versuch von Zur Strassen, der es fertig
‚ädigten brachte, zwei Normaleier so vollständig zur Verschmelzung zu bringen,
erlichen daß sie beide zusammenblieben und dann ein Individuum von doppelt-
ert nur normaler Größe erzeugten.
h allein Was lernen wir aus diesen Versuchen? Zunächst offenbar die all-
gemeine Erkenntnis, daß den einzelnen Zellen des sich entwickelnden
würdige Embryos in den meisten Fällen die Fähigkeit innewohnt, mehrerlei
an voll- verschiedene Entwicklungswege einschlagen zu können. Ob aus der
ı liefert, einen der beiden Teilzellen des Drieschschen Versuchs ein ganzer
gilt, so oder ein halber Embryo wird, darüber entscheidet ein Komplex von
ert blei- Ursachen, der für diese eine Zelle außerhalb ihrer selbst liegt. Bleibt
anders sie allein, so wird sie ein ganzer, bleibt sie mit der anderen Zelle zu-
irklich sammen, so wird sie ein halber Embryo. Man bezeichnet alle in einer
e weiter Zelle bzw. einem Zellkomplex liegenden Entwicklungsmöglichkeiten als
Gebiete ihre Entwicklungspotenzen, womit nicht etwa irgendeine qualitas
ündeten occulta eingeführt, sondern nur der eben angeführten, ganz unbewzeifel-
e setzt, baren Tatsache Ausdruck gegeben werden soll, daß aus einer Zelle im
n Lebe- allgemeinen mehr werden kann, als gewöhnlich daraus wird. Wir
ner der ersehen zweitens aber aus diesen ganzen Versuchen die Fähigkeit des
ist der Organismus, seine Form unter allen Umständen wiederherzustellen,
Seeigelei die sog. Integrationstendenz, die mehr oder minder jedem Teile
r ersten eines lebenden Organismus zukommt. Es ist, als ob sozusagen jeder
‚elzellen einzelnen Zelle der Plan des Ganzen, zu dem sie normalerweise gehört,
»ß. Das mit auf den Weg gegeben wäre, zum wenigstens scheint dies in den
ormaler Fällen so, wo die Teile sich ohne weiteres zum vollständigen Ganzen
len der ausbilden. Wir werden unten in den Regenerationserscheinungen
och der weitere überzeugende Beweise für das Vorhandensein dieser Tendenz
lehnung zum Ganzen erkennen, wollen jetzt aber zuerst einen kurzen geschicht-
»ine ZzuU- lichen Rückblick einschalten, weil das in diesem Falle zum Verständnis
len ver- der heutigen Lage unumgänglich ist.
gen, so In früheren Jahrhunderten hat man in der Regel nichts dabei ge-
ividuen. funden, eine Entstehung lebender Wesen aus unbelebtem Material, so
ler See- die der Mücken und Frösche aus dem Sumpf, die der Maden aus dem
‚ ob die Käse usw. anzunehmen. Selbst ein so tiefer Denker wie Aristoteles
ıng, die hat unbedenklich solchen uns heute grotesk erscheinenden Lehren zu-
heinung gestimmt. Endgültig widerlegt ist diese Lehre von der ‚„„Urzeugung‘“‘