3. Das Formbestimmungsproblem (Determinationsproblem) 331
ch. erst müssen. Deshalb ist es aber durchaus nicht nötig, mit der Naivität
er ein jener alten ‚„Evolutionisten‘‘ anzunehmen, daß diese Unterschiede
\Wam- nun auch als solche fix und fertig in der Keimzelle bereits darinsteckten.
wenig- Es müssen nur ebenso viele Unterschiede sein, die jedoch im Ei ganz
3x vivo andere Dinge betreffen wie im erwachsenen Individuum. Es verhält
aubten sich offenbar damit ähnlich wie etwa mit den Kurven, die.der Stift
ahmen des Phonographen auf der Platte einritzt. Diese müssen, wenn der
. nach- Phonograph gut ist, jede Nuance der gesprochenen Töne enthalten,
format aber natürlich nicht als Töne, sondern eben als geometrische Gestalten.
somit Daß in der modernen Biologie jene schematischen Begriffe der alten
ängern Evolutionisten und Epigenetiker völlig aufgegeben sind, bedarf keiner
alichen weiteren Eörtrerung, doch kann man immer noch von einem gewissen
Fehde Gegensatz insofern sprechen, als ein Teil der Forscher mehr dazu neigt,
“© prä- diejenigen Argumente hervorzuheben, die für eine absolute Präformation
en aus im Keime sprechen, das sind besonders die Tatsachen der Vererbungs-
ypf des lehre, während ein anderer Teil, fußend auf den obengeschilderten ent-
ter zu wicklungsmechanischen Versuchen, die Variabilität des organischen
nche, Materials betont, das je nachdem zu allem Möglichen werden kann,
lie un- wenn man nur die entsprechenden Bedingungen setzt. Dieser Gegen-
ein, in satz verknüpft sich heute sehr häufig mit dem zwischen mechanistischer
ebenso und vitalistischer Auffassung. Dem Mechanismus wird stets die Prä-
a) hin. formation, dem Vitalismus die Epigenesis naheliegen, da jener den
edurft, strengen Kausalzusammenhang, dieser die relative Freiheit des Or-
ff ver- ganischen vom physikalischen Determinismus hervorzuheben wünscht.
re: der Wir wollen nun sehen, welche neuen experimentellen Tatsachen uns
rt, die noch etwas weiter in dieses Geheimnis hineinzuleuchten versprechen.
je sich Zunächst ist da der Erscheinungen der Regeneration zu gedenken,
gleich- die zu den am längsten experimentell untersuchten biologischen Vor-
Plane gängen gehören. Dies ist leicht erklärlich, weil die Regenerations-
ct, wie erscheinungen sehr auffallend sind (man denke z. B. an den bekannten
dieser Eidechsenschwanz), und weil man sie seit uralten Zeiten in der Pflanzen-
sicher züchtung benutzt (Verfahren der Weiterzucht durch Stecklinge u. a. m.).
minia- Bei den zahllosen Untersuchungen, die die neuere experimentelle Bio-
rseits, logie auf diesem Gebiete angestellt hat2%), hat sich zunächst durch-
S. 307) gehend bestätigt, was schon die allgemeine Erfahrung nahelegte: daß
lenden das Vermögen zur Regeneration im allgemeinen mit wachsender Or-
sches ganisationshöhe abnimmt. Demzufolge regenerieren junge Individuen
rosch leichter als ältere und im allgemeinen niedere Tiere leichter als höhere,
Tr Art- während allerdings bei den Pflanzen eine entsprechende Regel nicht
rd, so So leicht erkennbar ist. Hier finden wir manchmal auch noch bei den
. Sogar höheren Pflanzen eine ganz auffallende Regenerationsfähigkeit. So
n von- kann man beispielsweise Begonienblätter in fast beliebig kleine Stücke
;t sein zerschneiden, die doch alle eine ganze Pflanze regenerieren, nur unter