3. Das Formbestimmungsproblem (Determinationsproblem) 341
tasien, sondern dürften als realen Hintergrund die Tatsache haben,
ung der daß jener ganze innere Stoffkreislauf in verschiedenen Individuen noch
en und sehr verschieden ablaufen kann, und daß es hier vielleicht gewisse
äußeren Typen zu unterscheiden gibt, die irgendwie mit den körperlichen und
haarung seelischen Typen (s. auch unten) zusammenhängen. Darüber ist aber
rte, die noch nichts Sicheres bekannt, und es wird wohl auch noch lange dauern,
machte, bis man auf diesem Gebiete der Konstitutionsforschung?®?) zu
feichend: klaren Ergebnissen kommen kann.
äußeren Halten wir nun die zuletzt erörterten neueren Erkenntnisse über
Stein- die entscheidende Rolle, welche die Hormone im Körper spielen, mit
lenschen dem zusammen, was wir oben über das Determinationsproblem hörten,
-würdige so liegt offenbar auch von hier aus die Hypothese sehr nahe, daß es
Hab un auch im Falle der Embryonalentwicklung und der Determination der
| Neuer: einen Zellen durch die anderen solche „Reizstoffe‘“ sind, die diese Wir-
ıngen 280) kungen übertragen?75). Die ebenfalls bereits oben erörterten Versuche
L Ößters über die künstliche Parthogenese bestärken diese Vermutung, denn
Ss „Ant- auch sie deuten darauf hin, daß es bestimmte „‚Entwicklungshormone‘“‘
Iutdruck sind, die der Spermakern in die Eizelle hineinbringt, die aber im Falle
einachs z. B. der Bataillonschen Versuche ersetzt werden durch die Reiz-
he Ant: stoffe, welche beim Anstechen mit der Nadel entstehen. Daß es solche
Organis- sog. Wundhormone gibt, ist aus zahlreichen anderen Versuchen, auch
dern. — an Pflanzen (Haberlandt), mit großer Wahrscheinlichkeit zu ent-
an Keim- nehmen, sie scheinen auch in solchen Fällen, wie z. B. der Regeneration
a haben, der Linse (s. oben), eine erhebliche Rolle zu spielen. Vielleicht sind
jondeck sie nahe verwandt oder gar identisch mit dem Auxin genannten ‚„„Wuchs-
iert wer: stoff“, den man neuestens zu isolieren gelernt hat?) und der in unvor-
r Unter: stellbar kleinen Mengen schon das Wachstum, wie es scheint, sowohl von
iese Bunt- Pflanzen wie von Tieren anzuregen imstande ist. — Es wäre indessen
Jiagnose) falsch, sich nunmehr einem Panhormonismus zu verschreiben, d.h.
‚rmutung alles und jedes auf die Wirkung solcher inneren Sekrete zurückführen
Zentrum zu wollen. Es gibt sicherlich auch andere Mittel der Korrelation zwischen
ert wird, den verschiedenen Zellen und Zellengruppen, vielleicht noch ganz andere
berhaupt als die drei bisher besprochenen.
mehr. das Der letzte Satz ist nicht nur eine vage Vermutung, sondern eine
Stimmter wiederum ganz neuartige, Aufsehen erregende Untersuchung des rus-
‚ängt 281). sischen Biologen Gurwitsch?*%) verleiht ihm einen ganz bestimmten
es. Incin- Inhalt. Gurwitsch fand, daß von sich teilenden Zellen eine ganz
en bisher spezifische Fernwirkung auf benachbarte Zellen ausgeht derart, daß
5 Medizin bei diesen „bestrahlten‘“ Zellen die Teilung ebenfalls angeregt bzw.
wirkliche beschleunigt wird. Er zählte z. B. die Zellteilungen ab, die auf den
ler längst beiden Seiten einer im Wachstum befindlichen Wurzel stattfanden,
irundlage wenn die eine Seite dem Einflusse dieser ‚„„mitogenetischen‘“ (Mitose
ie älteren = Kernteilung) Strahlen ausgesetzt war, die andere nicht, und er fand
ne Phan-