Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

3. Bedeutung und Wert physikalischer Hypothesen 25 
tten in die erkennt- ist keine einzige sog. Tatsache der Erfahrungswissenschaften aus- 
die Frage zunächst genommen. Man vergegenwärtige sich beispielsweise einmal die zahl- 
n. demselben Sinne losen Einzelwahrnehmungen und Urteilsverknüpfungen, welche zu dem 
° anzusprechen wie Ergebnis: die Erde ist annähernd eine Kugel von 6370 km Radius, 
gesagt, das Urteil: geführt haben. Das ist doch wohl eine „Tatsache‘‘? Oder beruht 
en Sinne wahr wie etwa die gesamte Geographie und Geologie auf der Verabredung, so 
lieses Pflanzenblatt zu tun, „als ob‘ die Erde eine solche Kugel wäre? Wenn wir so ver- 
ıck läßt uns sagen: fahren wollten — was man freilich in gewissem Sinne für erkenntnis- 
an ja direkt sehen, theoretische Zwecke einmal tun muß —, dann muß man sich klarmachen, 
reffend ? daß es dann überhaupt keine „Tatsachen“ in dem üblichen Sinne die- 
nes Körpers davon ses Wortes mehr gibt. Dann „gibt es in Wirklichkeit“ eigentlich nur 
tbaren Lichtwellen, noch die einzelnen Sinnesempfindungen, und zwar, ganz streng ge- 
„ verhält. In einer nommen, sogar nur meine eigenen und auch nur meine eigenen im 
Körper unsichtbar, gegenwärtigen Augenblick, denn schon mit der Annahme des „Er- 
beeinflußt. Ist er innerungsvertrauens‘“ und der zweiten der „Anerkennung des fremden 
ındere Weise wieder Seeleninhalts‘“ gehe ich über meine direkte Erfahrung hinaus!®). Wenn 
‚weisen. Aber auch, der Empirismus also konsequent sein will, so hebt er die Möglichkeit 
> Lichtwellen schon einer Wissenschaft selber auf. Sobald man sich aber, um die Existenz 
n können. Er kann der Wissenschaft zu erklären, entschließt, die notwendige Erweiterung 
; im Auge hervor- vorzunehmen, läßt sich die Einsicht nicht umgehen, daß dann alle 
en. Ultramikroskop, Aussagen über die „Wirklichkeit“, welche innerhalb der Naturwissen- 
‚ Dadurch entsteht schaft gefällt werden, von grundsätzlich gleicher Art sind. Sie sind 
ch ohne Form oder alle verwickelte Gewebe von Sinnesdaten, Begriffsdefinitionen und 
rtige Teilchen, wie Verstandesschlüssen, und dies gilt von den sog. Tatsachenurteilen genau 
zu beobachten sind, ebensogut wie von den einstweilen nur vermuteten (hypothetischen) 
m und Größe. nicht Urteilen. Der Unterschied der letzteren von den ersteren besteht 
;hne in den weitaus: nicht darin, daß sie von ganz anderer Art wären als jene, sondern ledig- 
wir aber jetzt einen lich darin, daß wir der einen so gut wie gewiß zu sein glauben und 
‚enzien können wir auch glauben dürfen, während wir bei den anderen noch unsicher 
mm niederschlagen, sind, ob wir uns nicht ganz oder teilweise irren!®). Von hier aus an- 
nd dieser Schlamm gesehen ist das Urteil: die Materie besteht aus Atomen — an sich in 
hließlich in das be- nichts von dem Urteil: die Pflanze besteht aus Zellen, verschieden. 
er wußten wir nun, Nur der Grad der Verwickeltheit der zu dem ersteren Urteil führenden 
och nur durch diese Verknüpfungen ist ein erheblich höherer, man kommt auf diesen Satz 
\hlten früheren Er- nicht so einfach wie auf den anderen, das ist alles. Vor dem tiefer 
ig verfilzt sind, daß eindringenden Blick hat überdies keine Gruppe von Sinnesempfindungen 
einzigen derartigen grundsätzlich etwas vor einer anderen voraus. Es ist lediglich die 
aber offenbar über: Gewohnheit, die uns, da der Mensch nun einmal ein „Augentier““ ist, 
Auch 20 einfach er- veranlaßt, in der „direkten Sichtbarkeit“ gemeinhin das Kriterium 
das Haus und das für ‚Wirklichkeit‘ oder „bloße Vermutung“ zu erblicken. Wenn wir 
als fast. unentwirr- mit Röntgenlicht statt mit dem viel langwelligeren optischen Lichte 
xilsketten, die diese sehen könnten, so würden wir ganz zweifelsohne den „Feinbau‘“ der 
diesem Sachverhalt Stoffe ebenso ‚direkt sehen“ können, wie wir den etwas gröberen der
	        
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