8. Problem der Artenbildung 421
werden, ähnlich verhalten wie etwa mit menschlichen Sitten und Gebräuchen,
pezielle die vielfach auch Jahrhunderte hindurch von Generation zu Generation
ge die immer wiederholt werden, sich aber zuletzt doch langsam wandeln.
ber die Auch hierbei wirken konservative und ändernde Mächte nebeneinander,
haben. ohne daß deshalb von irgendeinem Widerspruch die Rede wäre. Auf
Ss Fak- diese billige Weise ist also jedenfalls die Abstammungslehre nicht zu
‚bstam- widerlegen. Welche Gründe hat sie nun zunächst positiv für sich ins
nd. fällt Feld zu führen?
darauf Wir beginnen billigerweise mit dem Material der Paläontologie,
7, weil, weil dieses der Natur der Sache nach das direkteste Beweismittel ist.
‚meinen Die Paläontologie beweist, wie schon kurz angedeutet, im großen und
ıs‘“ auf- ganzen eine aufsteigende Entwicklung des Artenbestandes der Erde.
ktoren- Daß es einzelne höher-
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‚emen, nichts. Die Paläonto- Abb. 68. Entwicklung der Hand in der Vorfahren-
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ir sich. hinaus zum wenigsten in
ıführen einzelnen Fällen auch
direkte Stufenreihen in der Umbildung einzelner Organe, am bekann-
en wor- testen ist das sog. „Paradepferd der Abstammungslehre‘“, die
re viel- Reihe der Gliedmaßen in der mutmaßlichen Ahnenreihe des Pferdes
die Ab- (Abb. 68), ferner die berühmten Steinheimer Schnecken u. a. m. Man
treiten- muß hierbei freilich sehr vorsichtig sein; in zahlreichen derartigen Fäl-
um die len, in denen man bereits eine sichere Ahnenreihe in der Hand zu haben
rerseits glaubte, hat sich nachträglich herausgestellt, daß der Sachverhalt
die Ar- doch erheblich verwickelter ist. Man unterscheidet mit Abel1851)
srständ- heute Ahnenreihen und Stufenreihen. Erstere beziehen sich auf das
Die Ab- ganze Tier (die ganze Pflanze), letztere nur auf ein einzelnes Organ.
swissen- Eine Ahnenreihe kann man nur dann ohne weiteres zu finden erwarten,
aktoren wenn die ganze Entwicklung an dem gleichen Orte erfolgt. Dies wird
ten, sie indes nur selten der Fall sein, zum wenigsten bei Tieren, die ja umher-
das ist wandern oder auch passiv an andere Orte verschlagen werden. In
daß für solchem Falle — der also die Regel ist — kann es nun z. B. sein, daß von
laß jene einer Stammform mehrere Abzweigungen ausgehen, die wir durch das
gentlich Schema Ü—e
nschein .
ut doch