8. Problem der Artenbildung 425
anato- die Deszendenzlehre für die bekannten Arten stufenweise annehmen
ise als muß, und diesen selbst. Nun hatten wir aber in der Tat von einer der-
rischer artigen Umbildung der Wale bis vor kurzem keinerlei paläontologisches
zönnen Zeugnis. Erst vor reichlich 20 Jahren sind in Ägypten Skelette von Tieren
as aber gefunden worden, die als Vorfahren der heutigen Wale anzusehen sind
sichen- und eine ziemlich vollkommene Stufenfolge in der Rückbildung der
türlich Gliedmaßen zeigen. Und doch zwang uns schon vordem der gegenwärtige
nd die Befund die Annahme einer Umbildung hier geradezu auf. Ist es
tungen unberechtigt, wenn wir von da aus einen Analogieschluß auf die
Schul- Unvollständigkeit unserer paläontologischen Kenntnisse überhaupt
edenen machen ?
\milien Die Erscheinung der rudimentären Organe ist wohl das zwingendste
se. alle Argument zugunsten der Deszendenzlehre, da hier die Umbildung — und
ine, ob zwar eine unter Umständen sehr einschneidende Umbildung — mit
1e), als Händen zu greifen ist. Am überzeugendsten wirkt dieses Argument in
‚ wenn denjenigen Fällen, wo die Reduktion der betreffenden Organe während.
leichen der embryonalen Entwicklung sich noch jetzt sozusagen unter unseren
Bedarf Augen vollzieht. ‚So haben beispielsweise die Kälber als Embryonen
Weise im Oberkiefer normale Zahnanlagen, die jedoch noch vor der Geburt
ı mehr wieder verschwinden (der Oberkiefer des erwachsenen Rindes ist nur
en. mit einer Hornplatte bedeckt, die ganz anderen Ursprung hat). Ebenso
n aber entwickeln die Bartenwale als Embryonen wenigstens die sog. Zahn-
-önnen taschen, während die erwachsenen Tiere bekanntlich die sog. Barten,
ht ge- d.i. hornige Fortsätze am Gaumen haben, die als Sieb dienen und mit
solche Zähnen nichts zu tun haben. Erwähnt seien ferner als besonders
Arten drastisches Beispiel die rudimentären Hinterbeine der Embryonen
unter unserer Nattern, die bei diesen ebenfalls schließlich ganz wieder ver-
1gürtel schwinden, während die erwachsenen Riesenschlangen noch Rudi-
narten mente behalten haben. Ferner zeigt die (in jedem Lehrbuch der Em-
Ipunkt bryologie oder allgemeinen Biologie zu findende) Entwicklung des
1, wie Blutkreislaufsystems bei den höheren Wirbeltierklassen (Säugetieren,
ähiger Vögeln) in überaus charakteristischer Weise zuerst die Anlagen der
‚eines „Kiemenarterien‘“ eines Fisches mit beiderseits drei oder mehr Ver-
3 aber zweigungen der „Aorta‘‘, von denen nachher nur eine auf einer Seite
nismen stehenbleibt u. a. m. Diese Tatsachen der Embryologie haben ihre all-
ich bei gemeinere Formulierung in dem von Haeckel so genannten biogene-
n eine tischen Grundgesetz gefunden. (Die Ontogenie eine Wiederholung
smäßig der Phylogenie; besser: während der Einzelentwicklung finden sich
; über- häufig auffallende Anklänge an die von der Abstammungslehre voraus-
eiteres zusetzenden Vorfahrenstadien.) Das berühmteste Beispiel dieser Art
ıch die sind. die mit der eben erwähnten Umbildung des Blutkreislaufs ver-
len be- bundenen Umgestaltungen der sog. Kiemenfurchen (Abb. 69), die
en, die sich auch beim menschlichen Embryo deutlich zeigen.