Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

1. Ursprung des Menschen 483 
sehen- Es sind fast alle Erdteile dafür herangezogen worden. Manche sind der 
zu SC- Meinung, daß in dem vielberufenen untergegangenen Kontinente „At- 
’hrift- lantis‘ die Menschheit entstanden sei oder dort wenigstens den Haupt- 
a fast teil ihrer Entwicklung zurückgelegt habe, so daß sich dadurch das 
nnen. Fehlen aller paläontologischen Zeugnisse vor dem Heidelberger und 
;, daß Piltdowner, d.h. im Tertiär, erkläre 418). So verlegt auch Dacque 
n klar den Hauptteil der Menschwerdung in den untergegangenen Gondwana- 
veige: kontinent. Bei Nacht sind alle Katzen grau. Sagen wir lieber, daß wir 
Öölker- darüber nichts wissen. Wenn im übrigen Dacque, wie wir schon 
laß es oben darlegten, eine Sonderentwicklung der zum Menschen führenden 
r ein- Reihe durch das ganze Tierreich hin postuliert und in diesem Sinne von 
ıf ihre einem noachitischen, adamitischen usw. Menschen redet, so sind doch 
nicht nach seiner eigenen ausgesprochenen Meinung diese „Menschen‘“ äußer- 
lich einem Amphibium bzw. einem höheren Säugetier durchaus ähnlich 
* Vor- gewesen. Ihr Menschsein war nur ein „potentielles‘‘ und praktisch 
r Vor- haben sie jedenfalls keinen Gebrauch davon gemacht, denn irgendwelche 
°h das Spuren typisch menschlicher Fähigkeiten haben sie nicht hinterlassen. 
ıderen Es ist ein Privatvergnügen Dacqu&s, solche Wesen als „Menschen“ 
einem deshalb zu bezeichnen, weil ihre Urenkel es später einmal geworden 
°;h be- sind. Ein gewöhnlicher Naturforscher nennt ein solches Wesen — Tier, 
rgang und wenn es zehnmal den Menschen „im Tornister trug‘. Ebenso ab- 
freien lehnen muß ich den Versuch Dacqu&s, über diese Urzeiten irgend etwas 
n sein aus den Sagen der Menschheit, speziell den in der Bibel enthaltenen, 
er be- nachträglich ermitteln zu wollen. Mit dieser Methode kann man alles 
denen beweisen, und der echten Religion sind solche Versuche nur abträglich. 
hl der Denn sie befördern und bestärken das gedankenlose und eigensinnige 
utigen Festkleben an einem nun doch einmal nicht mehr zu haltenden Inspira- 
sehen tionsdogma und binden so die Menschen an Nebensachen, statt sie davon 
aleben zu lösen, was gerade heute so bitter nötig ist, wenn die echte Religion 
1g mit endlich wieder zu einem wirksamen Faktor unseres Lebens werden soll. 
pf wie Wenn die Theologie, zum wenigsten die evangelische aller Schattie- 
je ihm rungen, heute nun diese Loslösung von einer rein äußerlichen Autorität 
lassen des Bibelbuchstabens auch längst vollzogen hat (leider gilt das von der 
sicher „Laienorthodoxie‘‘ keineswegs), so ist doch damit die Frage der Aus- 
Sprung einandersetzung in Sachen des Menschenproblems keineswegs bereits 
;ämme endgültig gelöst. Denn in Wirklichkeit ist es viel weniger das Formal- 
aß die prinzip des christlichen Lehrgebäudes, die Bibelautorität, um deswillen 
ensch- sich der ganze Streit überhaupt erhoben hat, als vielmehr die materialen 
ielerlei Prinzipien der christlichen Glaubenslehre, die in einer gewissen. Span- 
er all- nung zu den naturwissenschaftlichen Ergebnissen und berechtigten 
- Auch Hypothesen stehen. Auf diese Seite der Sache werden wir unten näher 
ze der einzugehen haben. Es handelt sich ganz allgemein um die Bewertung 
vorten. des menschlichen. Geistes überhaupt in seinem Verhältnis zu den natür- 
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