Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

3. Gehirn, Seele und Bewußtsein 509 
En a kommen, das ihm vorliegende Material war auch viel zu lückenhaft, 
rgründ- als daß man dies hätte erwarten können. Festeren Boden unter den 
Jch, ist Füßen hat die okkultistische Forschung erst durch die verdienstliche 
Unter Arbeit insonderheit der englischen S. P. R. erlangt, leider sind wir in 
a De Deutschland zur Zeit noch weit von deren ruhiger Sachlichkeit entfernt. 
16 Tele. Vorläufig ist der Okkultismus bei uns noch Parteisache, so daß es Pro- 
; denen okkultisten und Antiokkultisten gibt. Das ist ungefähr so, wie wenn es 
fen des Prophysiker und Antiphysiker gäbe. Hoffentlich kommen wir bald dahin, 
herauf- daß es auch in diesem Punkte bei uns nur noch — Forscher gibt. 
Porirke, Sehen wir nun zu, ob wir noch einige weitere Konsequenzen aus dieser 
ASS n unserer Hypothese ziehen können, wobei wir uns bewußt bleiben wollen, 
Ku daß wir uns auf schwankendem Boden befinden und daher nur lose 
iS De Vermutungen wagen dürfen. Wenn es wirklich echte zeitliche Vorschau 
SEN geben sollte — und es gibt eine Reihe verbürgter Fälle, bei denen jede 
ordnet andere Deutung zu den größten Gewaltsamkeiten führt, ich nenne z. B. 
OWEN den „Fall Holt‘ und den „Fall Genthes‘‘4%) — so kommen wir, wie 
Eee man sieht, wohl nicht um die Anerkennung eines gewissen Determinis- 
mus herum. Irgendwie muß dann aus dem gegenwärtigen Weltbestande 
Natur- der zukünftige zu ermitteln oder mindestens mit Wahrscheinlichkeit zu 
doch erraten sein, und zwar nicht nur auf den uns allen bekannten Wegen der 
or rationalen wissenschaftlichen Voraussage, sondern auf dem uns einst- 
NE des weilen noch dunklen des unmittelbaren ‚Sicheinfühlens‘“ seitens des 
te, die Mediums *#7), Damit stoßen wir nun abermals auf das bereits früher 
N und mehrere Male erwähnte Problem der Zeit und hiermit im Zusammen- 
ES hange auf das an dieser Stelle besonders interessierende Problem der 
m sieh Willensfreiheit. Wie stellen sich diese Probleme vom Standpunkte 
em; er einer solchen panpsychistischen Weltanschauung aus dar, wenn wir zu- 
scheint gleich das hinzunehmen, was die moderne Physik in Relativitäts- und 
‚biolo- Quantenlehre uns über die letzten Grundlagen des materiellen Seins 
ischen gelehrt hat? 
in Be Wie wir oben sahen, ist es nicht unwahrscheinlich, daß die Physik in 
We absehbarer Zeit den Substanzbegriff völlig aus ihrem System eliminieren 
De kann, alle ihre Gesetze sich demnach nur noch auf formale, und zwar 
bereits arithmetische Beziehungen an einem an sich ihr gleichgültigen Etwas 
NE reduzieren lassen würden. Wir haben auch schon die von Eddington 
EA geäußerte Ansicht dort erwähnt, daß dieses Etwas seiner Natur nach 
Werk vielleicht das Psychische sein könnte, und betont, daß das unseres Er- 
© sich achtens nicht im erkenntnistheoretisch-konszientialistischen Sinne, son- 
ae dern in metaphysisch-spiritualistischem Sinne gemeint sein sollte. Die 
»k der gesamte materielle Welt wäre demnach nur eine formale Verfassung 
> der dieses Psychischen, in der es für einen seiner eigenen Teile (nämlich die 
WS Individualseele) erscheint. Nehmen wir dies einmal als die Basis unserer 
ht ge- weiteren Überlegungen an, so entsteht dann zunächst die Frage, wie es
	        
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