3. Bedeutung und Wert physikalischer Hypothesen 37
ifen, daß eben nicht
cht — denn sonst Auf der anderen Seite ist aber natürlich auch unbestreitbar, daß der
ntdecker des Gravi- Mensch sich mit solchen Vermutungen wie überall, so auch in der
» wissenschaftlichen Wissenschaft irren kann. Der handgreifliche Mißerfolg, den so viele
.üte, und dies Neue zu ihrer Zeit mit großer Überzeugungskraft verfochtene Hypothesen
‚se, die sich ebenso nachher erlitten haben (man denke an die Stahlsche Phlogistonlehre
wiesen hat, nur daß oder die elektrochemische "Theorie von Berzelius), mahnt auch den
er fast zweitausend Naturforscher immer wieder zur Vorsicht und Bescheidenheit. Es ist
Das Vorhandensein ein leichtes, aus der Geschichte der Naturwissenschaften ein paar
Tatsache, seit Ca- Dutzend solcher mißlungenen Hypothesenbildungen aufzuzählen. Viel
reiche andere Phy- verkehrter aber als alle diese historischen Umwege und Irrwege ist
| neuestens EOLvYOS der Satz, den ein angesehener Naturforscher unserer Tage (Uexküll)
ie nachgewiesen und ausgesprochen und den ihm so viele geglaubt haben: „Eine wissen-
ichst hypothetische, schaftliche Wahrheit ist nicht anderes als die Summe der Irrtümer
atbestan des, an den von heute.‘ Es ist einer der Hauptzwecke dieses Buches, diesen Fehl-
\ einzige, worauf es schluß durch die schlichte Aufweisung dessen zu widerlegen, was die
er denkökena mische Naturwissenschaft an wirklichen Erfolgen der Erkenntnis, und zwar
3 Dei einer zutreffen: ganz besonders eben auf dem Wege der fruchtbaren Hypothesen-
landen sind, versteht bildung, erreicht hat. Eine Wahrheit, die einmal wirklich ge-
funden ist, bleibt eine Wahrheit, sie kann höchstens noch ergänzt,
rt dem jener „Hypo: durch weitere Kinsicht vertieft, mit anderen Wahrheiten ın neue logische
eNlt haben, so wellen Zusammenhänge gebracht werden, aber sie wird dadurch niemals zu
deyfahren zu lassen, einem „Irrtum von heute‘. Es ist ein leichtes, ebenso viele Beispiele
pothesenkritik doch aus. der Geschichte der Wissenschaft von solchen Wahrheiten auf-
at noch etwas näher zuzählen, die, einmal entdeckt, nicht wieder aufgegeben worden sind,
eibnr. dal eine Ver: wie Beispiele für mißglückte Hypothesen. Da unsere Erörterung dies
afanchenteststellung, aber selber sattsam ausweisen wird, so können wir darauf an dieser
jenseits des Uranus nn ET = | nn
oder. Mendelejett Joch müssen wir noch in einer weiteren Hinsicht der positivistischen
) das zu: Kritik ein ehrliches Zugeständnis machen: Es steckt tatsächlich in
59 a tanch zahlreichen naturwissenschaftlichen und insbesondere physikalischen
vchher el T ni ne N d Hypothesen vielerlei Bildhaftes oder Modellmäßiges, ja wir können
die Lichtwe ve X sagen, daß es in der Praxis alle überhaupt nur denkbaren Abstufungen
solchen En zwischen einer fast rein bildlichen und einer — nach unserer Auf-
ısprechen * N nn fassung — fast rein realen Hypothese gibt. Als typisches Beispiel
einerlei, oh N Uebe eines bloßen ‚Bildes‘ mag z.B. die bekannte Verdeutlichung der
oder: ich Mer Te Verhältnisse des magnetischen Feldes durch die Analogie mit einer
lbe wie mit der BO Strömung angeführt sein. Man spricht von ‚„Kraftfluß‘“, von „Per-
MOENET: Jene Hypo- meabilität“, von ‚, Quellen“ und „Senken“ und ‚„Wirbeln‘“ des magne-
chen Aussagen di tischen Flusses usw., alles von keinem Physiker anders gemeint denn
‚ch. ihnen meinte: de als bloße Bilder, die eine anschauliche und deshalb leichtverständliche
h etwas ZU anderes, Ausdrucksweise ermöglichen, und alles beruhend lediglich auf einer
Wirklichkeit, sondern rein formalen Analogie, die sozusagen zufällig besteht zwischen
nspruch. der mathematischen Formulierung der Gesetze des magnetischen Feldes