Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

5. Philosophie der Technik 51 
den ganzen oft ganz anders gekommen, als diese Erfinder dachten. Oft genug hat 
menschliche die Erfindung einer einzigen Maschine ganze Volksteile um ihren ge- 
it Dacque wohnten Erwerb und so Not, Auswanderung und Verzweiflung über 
Seele“ zum tausende gebracht. Ebensooft wurde aber auch umgekehrt eine KEr- 
terbestehen findung, gegen die sich gewisse Volksteile wütend sträubten, weil sie 
die wir uns davon schwere wirtschaftliche Schädigungen befürchteten, gerade um- 
| versuchen gekehrt zu deren eigenem Segen. Es geht mit den technischen KErfin- 
auf.dem die dungen ähnlich wie mit großen staatlichen oder militärischen Entschei- 
 gegenüber- dungen: Frohlocke nicht! 
tts und der Denn eifersüchtig sind des Schicksals Mächte, 
. Zeit“ und Voreilig Jauchzen greift in ihre Rechte. 
b einmal in Den Samen legen wir in ihre Hände, 
N Technik Ob Glück, ob Unglück aufgeht, lehrt das Ende. (walenstein) 
A Bei alledem bleibt aber das Gesamtergebnis doch eine wirtschaftliche 
industrielle große Förderung der Menschheit, denn das ist ganz zweifellos, daß ohne 
 Uuhnvermeid- die technischen Fortschritte (im weitesten Sinne des Wortes, einschließ- 
he Moment lich der rationellen Landwirtschaft) die europäischen Kulturländer kaum 
Kulturent- ein Drittel ihrer. gegenwärtigen Bevölkerungszahl ernähren könnten. 
Amal bis zu Es bleibt ferner unbestreitbare Tatsache, daß der durchschnittliche 
icklung im Lebensstand in diesen Kulturländern trotz allem, was man im einzelnen 
vor sich: beklagen möge, ein unverhältnismäßig viel höherer als noch vor 70 bis 
em. Punkte 100 Jahren, geschweige denn vor einigen hundert Jahren ist. In einer 
e Entwick- Wohnung, wie sie beispielsweise ein Albrecht Dürer in Nürnberg inne- 
äußere Ce: gehabt hat, würde sich heute die einfachste Handwerkerfamilie höchst 
griffen von unglücklich vorkommen, und wenn man als Gegenargument die heutigen 
zuropäische elenden Wohnverhältnisse bei unseren großstädtischen Arbeiterbevölke- 
len gehabt rungen anführt, so ist darauf zu erwidern, daß ein solcher Vergleich 
° Und wir natürlich nur dann einen Sinn hat, wenn man ihn auf ungefähr die 
solche Ent- gleiche soziale Schicht aus verschiedenen Jahrhunderten anwendet. Ein 
punkte aus Proletariat in unserem heutigen Sinne gab es nun früher kaum. Soweit 
3 ist gut“, es aber etwas Ähnliches gab, sind die Wohnungsverhältnisse bei dem- 
a der Tech: selben sicherlich auch nicht besser, sondern schlechter als die der heu- 
"at sind ein tigen Industriearbeiter gewesen. Man braucht sich nur klarzumachen, 
ein. Pflan- welche enorme Verbesserung allein schon die heutigen Beleuchtungs- 
andere un einrichtungen und Heizungseinrichtungen bedeuten, um einige Zweifel 
muß ferner in sich aufsteigen zu fühlen, ob die heute so zahlreichen laudatores tem- 
echnischen poris acti wirklich im Ernst mit jenen Zeiten tauschen möchten. Und 
| meint, aus das sind. doch schließlich nur äußere Dinge, an denen freilich ein sehr 
hr. vielfach großes Stück des menschlichen Wohlbefindens hängt. Wichtiger als 
angesehen dies sind viele andere Dinge, deren Besitz uns heute ganz selbstverständ- 
ern und sie lich geworden ist, die wir aber schwer vermissen würden, wenn wir sie 
lich ist. es plötzlich einmal entbehren müßten: die durch unsere Verkehrseinrich- 
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