5. Philosophie der Technik 553
rzeit mit heißt: es bedürfte, ehe dies Argument wirklich zugkräftig wird, noch
nmen zu einer näheren Untersuchung über eine Frage, die ich einmal als die
glichkeit, „Konvergenzfrage der Technik“ bezeichnen will, die Frage näm-
iıhrendem lich, ob bei dem immer weiter getriebenen Ersatz der Men-
h einmal schenkraft durch die Maschine das Verhältnis der uner-
e Unter- wünschten Arbeiten zu den unbedenklichen wirklich dauernd
lera, die kleiner wird. Denn wir müssen nicht vergessen, daß jede Maschine,
Es geht die einen Arbeitsprozeß A dem Menschen abnehmen soll, durch eine
nützigen ganze Summe anderer Arbeitsprozesse L, M, N... hergestellt werden
t an sie. muß, die selber freilich auch großenteils maschinell sind, jedesmal
aber doch auch menschliche Arbeitskraft in einer Form mit benötigen,
Technik die, wenn auch nicht immer direkt schädlich, so doch mindestens geist-
vorlegen tötend und mechanisch ist. Die Frage ist gar nicht so einfach zu beant-
ie oben worten, ob dieser Prozeß, aufs Ganze gesehen, einer konvergenten oder
sierung einer divergenten Reihe gleicht, d. h. ob auf diese Weise das obige Ver-
;ile gar hältnis sich immer kleineren, schließlich einem beliebig kleinen Grenz-
ern der werte nähert, oder ob es stabil bleibt oder wohl gar im Laufe der Ent-
e tech- wicklung größer wird.
re, zum Wir stehen hiermit nun schon bei dem schwierigsten Teile des ganzen
aß weit- Problems: der Einwirkung der Technik auf das seelisch gei-
. sie die stige Leben. Die in dieser Hinsicht gegen sie geäußerten Bedenken
ichtigen lassen sich in der Hauptsache in zwei Gruppen teilen. Einerseits wirft
genutzt man der Technik im Zusammenhange mit dem soeben Angeführten ganz
ıgunsten allgemein die ‚„Mechanisierung‘“ unserer Berufsarbeit überhaupt vor
ın kann (nicht nur die des Industriearbeiters, bei dem sie ja offenkundig ist).
Arbeits- Andererseits beschuldigt man sie, daß sie die Menschen mit äußeren
d soziale „Kulturgütern“‘ überschütte, die in Wahrheit, da sie eben nur äußerlich
an dem besessen, aber nicht innerlich angeeignet seien, bloßen Zivilisationsfirnis,
n Tech- aber keine wirkliche Kultur darstellten, die Menschen vielmehr von den
auf alle wahren höheren Kulturgütern ablenkten. Das erste Bedenken trifft
neSwegs zweifelsohne den bedenklichsten Punkt der ganzen neuzeitlichen Ent-
uführen wicklung. Es ist keine Frage, daß die moderne „Entseelung der Arbeit“,
weigern die eine Folge der auf die Spitze getriebenen Arbeitsteilung ist, eine ent-
so aber setzliche Qual für jeden noch tieferer Kulturbedürfnisse fähigen Men-
X, Wo es schen bedeutet, was nicht ausschließt, daß es nicht wenige primitivere
an nicht Gemüter gibt, denen eine möglichst mechanische Arbeit gerade recht
rel USW. ist, weil sie gar keine Lust zu verständnisvollerer Arbeit haben. Hier
müssen. liegt tatsächlich wohl das ernsteste Problem der Zukunft, wie man ja
freund- auch allgemein eingesehen hat. Wir müssen es den dazu Berufenen über-
nungen lassen, Wege zu suchen, die aus dieser Katastrophe wieder herausführen.
t durch Was aber das andere Argument: die Erstickung der höheren Kultur-
» Arbei- bedürfnisse durch die rein äußerliche, allzu leichte Inbesitznahme tech-
\ntwort nischer Kulturgüter anlangt, so ist da denjenigen, die diese Beschul-