Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

6. Naturschutz 567 
de Wider- Rationalisierung des erotischen und sexuellen Lebens zu gewinnen. Da 
188), Ähn- es unmöglich ist, dieser ganzen heute so brennend eifrig erörterten Frage 
ulose und hier auch nur annähernd gerecht zu werden), kann ich nur soviel 
3 Lage in grundsätzlich sagen: Es ist an sich nicht ohne weiteres als ein frevent- 
»„, daß die licher Eingriff des Menschen in gottgewollte Naturordnungen anzusehen, 
bezug auf wenn der Mensch auch diese seine körperlich-seelischen Betätigungen 
ıcht kann im Laufe der Zeit mehr und mehr unter die Herrschaft rationaler Er- 
r Kultur- wägungen stellt. Daß dies berechtigt ist, soweit es sich um rationale 
den (s. a. ethische Erwägungen, sog. ethische Grundsätze, handelt, hat nie ein 
ygienische vernünftiger Mensch bestritten, vielmehr die Ethik selbst stets gefordert. 
eider ver- Daß aber auch Rücksichten mehr praktischer Art dabei ein gewisses 
Verweich- Recht besitzen, ist offenkundig und wird durch die ganze Geschichte der 
n. Die sie Liebe und Ehe bestätigt. Warum sollte es an sich auch unsittlich und 
h die Leh- „unnatürlich“ sein, daß zwei Menschen, ehe sie die Ehe eingehen, sich ver- 
arckismus standesmäßig die voraussichtlichen wirtschaftlichen, hygienischen, per- 
nden. Ge- sönlichen usw. Folgen dieses Schrittes klarlegen und also unter Umstän- 
ısw. „Er- den auch von ihrem Vorhaben absehen, wenn sie erkennen, daß dabei 
ıt herbei- aller Wahrscheinlichkeit nach mehr Unheil als Heil, sei es für sie selber, 
r der Aus- sei es für ihre Kinder, ihre Angehörigen oder die Volksgesamtheit, her- 
ne andere auskommen wird ? Insonderheit der letztere Gesichtspunkt wird glück- 
auch der licherweise heute mit steigender Werbekraft von zahlreichen Sozial- 
rakterlich ethikern, wie u. a. dem bekannten Eugeniker Muckermann, ver- 
der nicht treten. Am meisten Bedenken wird man gegen eine Rationalisierung 
'en gesun- der Geburten innerhalb der Ehe selbst erheben. Allein es ist wiederum 
kskörpers nicht einzusehen, warum grundsätzlich dieser Vorgang irgendwie anders 
ihren ge- beurteilt werden sollte, wie die unzähligen sonstigen Vorgänge der orga- 
n mache nischen und auch der anorganischen Natur, die der Mensch mittels seines 
e so viel Verstandes zu beherrschen gelernt hat. Wenn man nicht die ganze 
n Volks- menschliche Kultur überhaupt als „Unnatur‘“ brandmarken will — und 
Frauen das ist schon deshalb unmöglich, weil ja doch die Natur selbst den Men- 
en, eine schen, das ‚„‚Gehirntier‘‘, mit umfaßt — so kann man hier keine willkür- 
inder in lichen Trennungsstriche ziehen. Man kann vielmehr nur das fordern, 
‚ oder Ski daß wie jede, so auch diese Bezwingung der Natur durch den Menschen 
pP anders. sich harmonisch in den ganzen Sinn des Kulturprozesses einfüge und 
., die sie nicht, wie das auch bei so mancher anderen ‚„Kulturerrungenschaft‘“‘ 
n, diese der Fall ist, dem wahren Sinn dieses ganzen Vorgangs direkt ins Gesicht 
rn über- schlage. Hieraus folgt also, daß nicht die Geburtenregelung als solche 
a phäno- gut oder schlecht ist, sondern, wie in jedem solchen Falle ist 
Gesichts- gut oder schlecht das, was der Mensch aus dieser neuen Be- 
ng käme, herrschungsmöglichkeit der Natur macht. Er kann auch sie wie 
in diesem alles andere zum Segen und zum Unsegen wenden. Wie im vorliegenden 
ı1s weiter. Falle das erstere zu erreichen, das letztere zu vermeiden sei, das zu 
biete der erörtern würde hier viel zu weit in die besondere Materie hineinführen.
	        
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