626 Anmerkungen
1930, 8; 1931, 2. Köhn, Die RH. in der pädag. Aussprache der Gegenw., ARGB.
XXI, 1, 80. Just, „Eugenik und Schule“ in „Erblehre — Erbpflege‘““ (Mitt-
ler, Berlin 1933).
470) Diehl und v. Verschuer, Zwillingstuberkulose, Zwillingsforschung usw.
(Verlag G. Fischer, Jena 1933). Dies., Eugenik III, 1933, 1, sowie Verh. d. Ges.
f. Phys. Anthrop. VI.
471) Plate, Vererbungslehre I, S. 56.
472) Vgl. hierzu insbes. Paull, s. Anm, 464; Lange, Ploetzfestband des ARGB.
XXIV, 299; Lenz, Prokein und Fürst, ARGB. XVII, 4; Wiessmann, Die
Sterilisierung Minderwertiger in Deutschland (Gießen 1933).
473) Muckermann, Eugenik IT, 2 (Nov. 1931); Ostermann, KEugenik 1932,
9, 202. Ungenannnt, ebd. IT, 9.
474) Menschl. Auslese und Rassenhyg. II.
475) Lenz ist anderer Ansicht über die Enzyklika (ARGB. XXV, 2, 225),
steht aber mit seiner Auffassung, daß dieselbe der Eugenik in keiner Weise ent-
gegenstehe, ziemlich allein. Über Muckermanns Stellungnahme vgl. dessen Bei-
trag in dem Anm. 464 gen. Sammelband von Just; „Eug. und Weltanschauung“‘.
476) Vgl. Bavink in dem eben gen. Sammelband, Lit.-Verz. 4, insbesondere
das dort angeg. Referat von Harmsen, Arch. f. soz. Hyg. u. Demographie VI, 6,
441, 1931.
477) Siehe Anm. 472.
478) Es ist begreiflich, daß christlich und idealistisch eingestellten und „sozial“
denkenden Menschen die Forderungen der Eugeniker zunächst unannehmbar er-
scheinen und daß sich, solange man noch einige Hoffnungen auf lamarckistische
Ideen setzen konnte, auf ihrer Grundlage eine scharfe Opposition erhob. Aus
dieser Situation sind die Schriften von O0. Hertwig (Zur Abwehr des eth. soz. u.
polit. Darwinismus, Jena 1908) und E. Becher (Darw. u. soz. Ethik, Leipzig 1909)
entstanden. Auch Titius (s. Anm. 140) huldigt noch diesem Gedanken. Das
Ergebnis der neueren. Erbbiologie macht aber diesen Ausweg unmöglich. Der
klaren Alternative: soll nötigenfalls das Wohl einzelner Individuen dem der All-
gemeinheit geopfert werden, oder soll es weiter auf Kosten der Existenz des Volkes
als einziges Ziel ins Auge gefaßt werden ?, läßt sich nicht mehr entgehen.
479) Zu den unausrottbaren Vorurteilen der großen Menge gehört vor allem
dies, daß Alkohol und Geschlechtskrankheiten die eigentlichen ausschlag-
gebenden Degenerationsfaktoren seien und mit jenen daher auch diese verschwin-
den würde. Alkohol und Lues mögen auch heute als direkte Ursachen der Keim-
vergiftung wirken (dazu A. Bluhm, Ploetzfestband des ARGB. XXIV, 12), sie
mögen sogar — was aber an sich ganz unwahrscheinlich ist — den Löwenanteil
an dem primären Zustandekommen der heute vorhandenen schlechten Erbquali-
täten im Volke in früheren Jahrhunderten gehabt haben: die weitere Ausbreitung
dieser minderwertigen Qualitäten durch die ungehemmte Fortpflanzung dieser
Minderwertigen ist trotzdem heute das allein ausschlaggebende Moment. Sie
würde weitergehen, auch wenn von morgen an Alkohol und Lues sistiert würden,
sofern nicht durch ganz andere Maßnahmen diese Ausbreitung verhindert wird.
Damit soll kein Wort zugunsten des Alkohols usw. gesagt sein, es muß nur vor
der überaus schädlichen Illusion gewarnt werden, daß man mit seiner Bekämpfung
alles Wesentliche gegen die Degeneration getan habe.
480) H. Piper, „Die Gesetze der Weltgeschichte‘‘ (Verlag Th. Weicher, Leipzig
1929). Ähnlich wie Piper steht Frobenius („Paideuma‘‘, Verlag C. H. Beck,
München 1921), der verdiente Erforscher der untergegangenen innerafrikanischen
Kulturen. Piper hat es neuestens unternommen, in einem weiteren Bande seines
großen Werkes (im gleichen Verlag) zu zeigen, daß „Der gesetzmäßige Lebenslauf
der Völker Chinas und Japans‘ sowie „Ägypten“ sich seiner Theorie einfügt.
Ich muß die Kritik den Fachgelehrten überlassen. Unsere Welt 1928, 12; 1929, 10;
1930, 1.
481) Vgl. Dessauer, „Philos. d. Technik‘ (Cohen, Bonn 1927); Zschimmer,
dgl. (Jena 1920). Heidebroek in „Das Weltbild der Naturw.“ (Enke, Stuttgart
1931). Weitere Literatur bei Goldbeck, Unsere Welt 1928, 293. Eine große
„Weltgeschichte der Technik‘ bereitet F. M. Feldhaus vor. Vgl. a. dessen beide