Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

4. Die Grundlagen der Mechanik D7 
orimäre, der Kraft- . ‚ . . 
5 der Impulssatz auch wie Mach es dargestellt hat**). Wir müssen im Interesse einer weiter 
verlangt, unten anzustellenden erkenntnistheoretischen Erörterung hier kurz 
ar wird. Bi bl ; . . nn . 
a retrichen N Merten, auf das Grundsätzliche eingehen, Der Leser lasse sich die Mühe nicht 
en darf. Die wirkliche verdrießen, sich einmal in eine anscheinend etwas abstrakte und gleich- 
Wir kommen darauf gültige Sache zu vertiefen. Wer solche aber durchaus nicht verträgt, 
überschlage den folgenden Absatz. 
Tan semen Pro- Nach Mach beruht der wissenschaftliche Begriff der N 
| ach beru er wissenschaftliche Begriff der Masse ausschließlich auf 
en Unvollkommen- der Erfahrung, daß das Verhältnis der  Deschleunimmsen, welche nei Körper 1 
verhängnisvoll aus- va IT Mas an ve ET erleiden, sich als unabhängig von 
. 2 jesen (d.i. der wirkenden Kra t, s. oben) erweist. In Anlehnung an vorwissen- 
‚ Zirkeln und Fehl schaftliche, aber unklare Begriffsbildungen gibt man dem  Tenipmoken Werte des 
ochschullehrbücher, Verhältnisses b,:b, den neuen Namen des „Massenverhältnisses‘ der beiden Körper, 
Newtons Defini- und indem man dann einen beliebigen Körper (praktisch 1ccm Wasser) als Normal- 
is: „Trächeitewider en Ca ee vn für jeden anderen Körper eine Maßzahl, welche dessen 
Ss ; BE „Masse“ angibt. Den Anlaß zu dieser neuen Begriffsbildung gibt hiernach also 
chs heute ziemlich lediglich die erfahrungsmäßig festgestellte Konstanz jenes Veltins ; dieses 
EtOn: nannte: diese bekommt nur sozusagen einen besonderen Namen, weil es sich als besonders wichtig 
und definierte sie erweist. Dies ist nun ein ganz charakteristisches Beispiel für dasjenige Definitions- 
) u ını Ss DA in En Physik, welches ich an anderer Stelle*5) als das „formalistische‘‘ 
 aynitudine coniunG- ezeichnet un einem anderen, dem „realistischen‘‘ gegenübergestellt habe. All- 
En ine andere Weise gemein besteht das formalistische Verfahren darin, daß eewien den festgestellten 
Beziehungen (Gleichungen) auftretenden Konstantenwerten ein besonderer Name 
3 Masse und Volum ET a Un „wissenschaftlichen Begriffen‘‘ erhoben werden. So 
ler schönste Zirkel, erhält beispielsweise das rodukt aus Kraft und Weg, das bei den „einfachen Ma- 
Dichte” doch schinen‘“ in der Mechanik eine solche Rolle spielt (Goldene Regel der Mechanik), 
„Dichte och an eben deshalb den Namen „Arbeit“, und ganz ähnlich verfährt man bei der Ein- 
n ist, läßt sich nur führung der Begriffe Widerstand, Kapazität usw. in der Elektrizitätslehre u. a. m. 
it die Grundbegriffe Wie a. a. 0. näher dargelegt ist, ist dieses formalistische Verfahren jedoch nicht 
das einzige mögliche, sondern es steht ihm in anderen Fällen das „realistische“ 
ann Boyle erst ge- ne EN en ist RE auch das einzig naturgemäße. Wir wollen 
Wahrscheinlichkeit as auch zunächst am Massenbegriff nachweisen. 
ankte der Annahme Aa Ce käme a den Satze, daß die Beschleunigung der 
} „quantitas materiae‘“ umgekehrt proportional sei, nicht die Bedeutung eines wirk- 
den verschiedenen lichen synthetischen Urteils a posteriori (Erfahrungsurteils) zu, als  velches sich 
Dichte könnte dann en nn HN je sondern er enthält vielmehr versteckt eben die Definition 
5 i es Massenbegriffs (allerdings nur auf Grund der obenerwähnten Erfahrung von 
die Anzahl der Ur der Konstanz des Beschleunigungsverhältnisses). Man kann jedoch leicht eo 
en Volum. In der daß dem Newtonschen Satze trotzdem ein brauchbarer Sinn, auch als Erfahrungs- 
ndsatz durchführen, we de ER Den nämlich z. B. an der Fallmaschine oder 
N a ınlıchen Apparate dem in Bewegung zu setzenden Körper einfach einen 
die einzige wirklich neuen Körper beliebiger Art und Größe hinzufügt, so kann man dies offenbar als 
n Grundsatz der EC der Stoffmenge‘‘ bezeichnen, ohne daß irgendwie sonst etwas 
chleunizun ler arüber ausgemacht wäre, wie diese „Stoffmenge‘“ gemessen werden soll. Jeden- 
nıgung C falls steht fest, daß es dabei „mehr Stoff‘ geworden ist. Dann ergibt die Erfahrung 
‚nthaltenen Pro- aber — und dies ist also keine Definition, sondern ein wirkliches synthetisches 
hrt proportional OT daß a hl au jetzt kleiner ist als vordem. Sie ergibt aber 
.- h mehr, nämlich sogar quantitativ den Satz von der umgekehrten Proportio- 
keine andere Weise nalität der Beschleunigung mit der Stoffmenge, solange cn auf Kürten aus 
‚ der damit (s. oben) Stoffe beschränkt, bei denen man naturgemäß das Volum als Maß der 
natürlich die soeben N EEE anzusehen hat. Verdoppelung des Volums bewirkt nämlich tatsächlich 
T ) ) albierung der erzielten Beschleunigung. Bis so weit hat der Newtonsche Satz 
aterıe erst recht in en einen durchaus vernünftigen Sinn ohne jede neue Definition oder Konvention. 
harfe Kritik Machs va ie Da HIN En ze Körpern aus verschiedenem Stoff übergehen, wird 
ue Defmition nötig, aber auch diese braucht nun keineswegs auf Grund 
m Standpunkte a8 der Konstanz jenes Verhältnisses erfolgen, sondern erfolgt raktisch In Anlehnung 
ıchbar und vage ist, an eine andere, ebenfalls bereits vorwissenschaftliche Erfahrung, die nämlich, daß
	        
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