Full text: Ergebnisse und Probleme der Naturwissenschaften

5. Der Energiesatz und die Einteilung der Physik 65 
. Wir haben die ist. Die Rechnung zeigt, wie in jedem Physiklehrbuch nachzulesen ist, daß sie 
= 1! m ı* zu setzen ist. An dem Pendel ist nun auch ein weiterer Grundbegriff 
‚en zum Ausdruck 2 Y . . Z 
- : der Energielehre sogleich einzusehen. Ist dasselbe auf der anderen Seite wieder 
lie bei allen „rein g 8 
gestiegen, so ist seine Bewegungs- (oder kinetische) Energie verzehrt, dafür ist 
es ja nun aber wieder oben und kann im Herunterfallen abermals die gleiche 
ı sagten, streng- Arbeit wieder hergeben wie zuvor. Man sagt deshalb, das Pendel (oder richtiger 
n nunmehr die das System Pendel-Erde) besitze in den Punkten B Zustands- oder potentielle 
T Energie, die sich während des Herunterfallens in die kinetische Energie umsetzt, 
Vorgängen vor- während umgekehrt während des Steigens diese sich in jene verwandelt. Als 
as Feuermachen Maß der Zustandsenergie ist wiederum der Arbeitsbetrag anzusehen, den wir 
E Falle wird ursprünglich in das Pendel hineingesteckt haben, also das Produkt aus dem Ge- 
PC . wicht des Pendelkörpers und der Hubhöhe. Das Pendel verwandelt somit fort- 
ugt, im zweiten während die eine Form der Energie in die andere, und wie sich leicht durch Rech- 
Ja nung nachweisen läßt, sind nicht nur die beiden Endbeträge (kin. E. in A, pot. E. 
twirkungen. Es g g P 
E hael in _B) gleich, sondern auch für jeden Zwischenpunkt der Bahn gilt der Satz, daß 
ischen Wechsel- die potentielle Energie stets um so viel zugenommen, wie die kineti- 
sche abgenommen hat, und umgekehrt, mit anderen Worten, daß 
: die Summe aus der potentiellen und der kinetischen 
Worte über en Energie für den ganzen Vorgang konstant bleibt. Dieser Satz 
ausschicken (die heißt der Satz von der Erhaltung der mechanischen 
Energie. Er gilt natürlich nur als Annäherung, da wir in Wahr- 
a heit die Vorgänge sich nicht reibungs- (hindernis-) frei vollziehen 
fachen Maschinen lassen können. Er gilt aber für alle auch noch so komplizierten 
h die sog. „goldene rein mechanischen Vorgänge, sofern wir von solchen Hindernis- 
Weg zusetzen, oder kräften, wie Reibung, Luftwiderstand u. dgl., absehen. Begründet 
ar zurückzulegende von Huyghens und Leibniz, hat diese Erkenntnis merkwürdiger- + 
erliche Größe, man weise über 100 Jahre sozusagen schlummern müssen, ehe sie in ihrer Abb. 3 
”kleinern oder ver- fundamentalen Bedeutung erkannt wurde, obwohl schon Leibniz in Pendel: 
Fall (z. B. Hebung diesem Satze das allgemeine Weltgesetz von der „Erhaltung der Kraft“ b Sn in 
En a (wie man früher in diesem Zusammenhange sagte) gesehen hat5%). °°Wegung. 
ibt. ennt sie Ta : . . ; 
ut Aus Kralt mal Der richtigan Erkenntnis stand hier hindernd im Wege die oben- 
3 ist die Kraft, die erwähnte, durch Richmann und Black begründete Lehre von der 
NUN WU ee Erhaltung der Gesamtwärmemenge bei den dort erwähnten (rein ther- 
ergon, 2 . .. . . . . 
ir eine 10 Millionen mischen) Vorgängen. Auf diesen an sich unzweifelhaft einen großen 
ED ES Fortschritt der Erkenntnis darstellenden Satz gründete nämlich Black 
Kae tan“  han- seine „Substanz-‘“ oder „Fluidumstheorie‘ der Wärme, wonach die 
‚Bß die zur Arbeits- Wärme ein besonderer „unwägbarer‘“ Stoff sein sollte, der sich bei 
met Oh en jenen Vorgängen sozusagen von einem Körper in den anderen über- 
N Kran. Wir können füllen 1äßt, ohne dabei an Menge abzunehmen oder zuzunehmen. Daß 
a Körper nicht nur diese „Substanz“ mit der mechanischen „Energie“ im Grunde identisch 
Asionskräfte leisten, sein könnte, kam jener Zeit nicht zum Bewußtsein, man steckte eben 
Teile dieses Körpers Achst ı . li } E ES 
16 fliegen, daß also zunächst ım naiven Realismus fest, der ja doch die Wärme als eine 
tet wird. Noch ein- besondere Qualität unmittelbar zu erleben glaubt und deshalb es auch 
es aus seiner Ruhe- für ganz selbstverständlich hält, daß das, was uns als so verschieden 
örper dabei gehoben . Zen ? . 
ck und kommt hier von Bewegung erscheint, auch wirklich toto genere davon verschieden 
; der anderen AN ist. Der Durchbruch zu der richtigen Einsicht ist die große historische 
‚nsteigt wie vorher. . . . 
 eichen Betrages zu Tat Robert Mayers (1842). Dieser erkannte, daß in der z.B. bei 
"nun in der Physik Reibungsvorgängen entstehenden Wärmemenge der Gegenwert für die 
shalb Ki En N On bei diesen Vorgängen scheinbar verlorengehende mechanische Energie 
SC ; 
Ne  Seraeben War) (8. oben) ‚steckt, und daß ebenso umgekehrt da, wo Wärme Arbeit 
s um so größer, ein- leistet, wie beispielsweise in der Dampfmaschine, die erhaltene mecha- 
- seine träge Masse m Bavink, Ergebnisse. 5. Aufl.
	        
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