66 I. Kraft und Stoff
nische Energie (K + s) den Gegenwert für ein tatsächlich verschwinden- „Erhaltung
des Wärmequantum (eine bestimmte Anzahl Kalorien) vorstellt. ihnen nicht,
Wärmemenge und mechanische Energie (Arbeit) sind also lung zum R:
miteinander gleichwertig oder ineinander verwandelbar. Erkenntnis
Nach neueren Bestimmungen ist 1 kcal = 1000 cal gleichwertig mit Mayer, Jo
einer Arbeit von 426 Meterkilogramm, d. h. der Arbeit, die man leistet, Umgekehı
wenn man 426 kg 1 m hochhebt. Rückwirkun
Aber wir dürfen hierbei nun nicht stehenbleiben. Schon Mayer sie die Ents
hat erkannt, und Helmholtz hat es zuerst klar ausgesprochen, daß gemeinhin a
dieses Äquivalenzprinzip ein Grundgesetz der gesamten Physik ist, daß Wilhelm O
nicht nur Wärme und mechanische Energie ihm gehorchen, sondern wohl überwi
daß es für jedes Gebiet der Physik eine Größe gibt, die mit mecha- sie einzugeh
nischer Arbeit und Wärme und all den anderen Größen dieser Art nur als ein
gleichwertig ist. In der Elektrizitätslehre ist es beispielsweise das Pro- exochen, au.
dukt aus Elektrizitätsmenge und Spannung, das in einer solchen Äqui- ließen, und
valenzbeziehung zur mechanischen Arbeit steht. Alle diese Größen druck zum .
nennt man deshalb mit dem gemeinsamen Namen**) „Energie‘‘ (elek- Substanz de
trische, magnetische, chemische, Strahlungs- usw. Energie), und so kaufen, ist,
kann man das allgemeine Gesetz dann aussprechen: Menge Stofi
Bei jedem physikalisch-chemischen Vorgang bleibt die Energie. Wi:
Gesamtenergie, das ist die Summe aller einzelnen Arten elektrische F
von Energien, unverändert. Das ist das Gesetz von der Er- chemische F*
haltung der Energie, kurzweg der „Energiesatz‘‘ genannt. Er be- oder mechan
sagt, daß, wo immer irgendeine Art von Energie scheinbar verschwindet, sogar alles,
dafür irgendeine andere Art von Energie in entsprechender Menge auf- und Schallw
tritt. Jeder Naturvorgang ist eine Energieverwandlung, niemals geben, sind 1
aber wird Energie ohne Gegenwert erzeugt oder vernichtet. ist demnach
Durch diese Erkenntnis wurde ein Jahrhunderte alter philosophischer formen, es gi
Gedanke auf einen exakten physikalischen Ausdruck gebracht, der denn andere
neben dem „Satz von der Erhaltung der Substanz“ (s. oben S. 2, 58f.) Ostwald se
zu allen Zeiten die Naturphilosophen beschäftigt hat: der Gedanke an ist, mit der ,
eine Erhaltung auch der gesamten Summe alles Geschehens (aller Be- ‚„Elemente‘‘,
wegungen, Kraftwirkungen usw.). Dieser Gedanke ist zwar im Alter- wollte.)
tum nur ganz wenigen besonders erleuchteten Geistern (wahrscheinlich Zur Kritik
auch Demokrit) gekommen, denn das Altertum dachte „statisch“, gewiß mögli
nicht „dynamisch‘‘, weshalb ihm auch die Einsicht in das Trägheits- Verbindung
gesetz verschlossen blieb. Mit Beginn der Neuzeit aber (Descartes, werden sogaı
Bruno u. a.) sehen wir diesen Gedanken überall auftauchen, daß die aus bereits fe
einmal in der Welt vorhandene Bewegung niemals wirklich vollkommen tiker machte
zum Stillstand komme, sondern sich nur immer auf andere Körper eine solche v
übertrage (s. auch oben S. 54), und daraufhin haben schon in der Lehre von d
klassischen Epoche die Philosophen (Leibniz, Kant) ganz unzwei- einander gri
deutig neben den Satz von der Erhaltung der Substanz den von der eine Aquiva)l