5. Der Energiesatz und die Einteilung der Physik 69
P ER an Formen einer und derselben Sache sind. Insofern bietet auch für
N ie HE unseren (realistischen) Standpunkt der Energiesatz eine äußerst wichtige
N BLAL AL ICH cht Instanz für das Urteil über das Gesamtsystem der Physik. Nur wollen
u ben kein Re: wir uns klarmachen, daß er allein dieses Urteil nicht vollständig be-
‚aber noch keine gründen Kann: | |
enrien muß noch Dies wird auch noch von einer anderen Seite her klar, wenn wir
insehen, inwiefern uns nämlich die Beziehung des Energiesatzes zu den speziellen Natur-
sächlich ein. und gesetzen vergegenwärtigen, die für die einzelnen Gebiete der Physik
um eine Identität gelten, etwa zu den mechanischen oder elektromagnetischen Grund-
‚ Äquivalenz von gesetzen. In der Ausdrucksweise der theoretischen Physik erscheint
auf dem. Papier; der KEnergiesatz als ein sog. allgemeines Integral der betreffenden. Dif-
, Wisende Aufgabe. ferentialgleichungen. Das besagt, daß er eine Folgerung aus diesen
treffe der Wärme vorstellt, die in jedem Spezialfalle ihrer Anwendung zutrifft, jedoch
f In bezug auf kann man nicht umgekehrt aus ihm wieder die betreffenden Spezial-
Sn nn S gesetze folgern, wenigstens nicht ohne Zuhilfenahme weiterer spezieller
Bee u den Annahmen. Der mit der theoretischen Physik nicht vertraute Laie
nung DE kann sich das Wesentliche dieses Grundgedankens auch so klarmachen:
en Wan Der Energiesatz ist zwar eine notwendige, jedoch keine
5 damit bERNBCT ausreichende Bedingung alles physikalischen Geschehens.
sehe SHoMSnETEN Es geschieht nichts, was gegen ihn verstieße, aber man kann aus ihm
MU N allein nicht ableiten, was wirklich geschieht. Denn mit der allgemeinen
lich zugeht m Bedingung, daß nur keine Energie verlorengeht oder aus nichts ent-
on den elektrischen steht, sind in jedem vorliegenden Falle zumeist unendlich viele spezielle
heinungen and Sn Abläufe verträglich. Wenn z. B. eine Kugel auf einer schiefen Ebene
vohl diese wie alle liegt, so würde der Energiesatz gelten, einerlei, ob sie auf dem kürzesten
} Gebieten Ze Wege (möglichst steil) oder auf irgendeinem anderen herunterläuft,
’ositivismus®®) ver- ja auch dann, wenn sie freiwillig hinaufliefe. Man kann aus ihm allein
ne oder dokretiett also nicht einmal folgern, daß sie überhaupt hinunterläuft, geschweige
1ale mathematische denn, daß sie es auf dem kürzesten Wege tut. Schon hieraus geht klar
nn Schluß erklärt. hervor, daß die Behauptung der Energetiker, der Energiesatz sei „das
tliche Problem erst Naturgesetz‘‘ schlechthin, falsch sein muß. Es muß auf alle Fälle
; beginnt mit der noch irgend etwas dazukommen, was unter den zahllosen,
ng kommt. A Der an sich mit dem Energiesatz verträglichen Abläufen den
tür solche zunächst wirklichen bestimmt. (Vgl. hierzu auch unten S. 258.)
2 eine weitere Er: Diese letztere Überlegung gibt uns Veranlassung, auf einen Problem-
hineingreifen, Wo komplex einzugehen, der in der Naturphilosophie schon vor 150 Jahren
berall. Das hindert eine erhebliche Rolle gespielt hat und auch für die reine Physik von
tz tatsächlich die erheblicher Bedeutung ist. Gemeint sind die sog. Minimumprinzipien
leshalb, weil er all- der Mechanik, insonderheit das sog. Prinzip der kleinsten Wirkung.
lizite die N... Das Wesentliche an der Sache läßt sich etwa folgendermaßen um-
gänge lebz6110 schreiben:
wird die Aquivalenz Wenn eine Anzahl von Massenpunkten bzw. starren Körpern durch gewisse
;zt nur verschiedene Vorrichtungen wie etwa Gestänge mit Kugelgelenken, Fäden od. dgl. miteinander