Denn weitert si< in jenen inneren Lebensraum hinein, aus dem er
higkeit selbst hervorging, lange ehe er Bewußtsein hatte und in dem alle
nahen, ihm gleichartigen Wesen wie in einem mütterlichen Haus umfriedet
1, sonst wohnen.
hrende Das Wesen alter Natursichtigkeit war, wie wir es im fol-
genden Kapitel beschreiben, etwa dies: das Einzelindividuum
iur ge? lag mit seinem noch nicht individualistisch entfalteten Bewußtsein
zetriebe ganz innerhalb des Gattungsbewußtseins und nahm darum teil
jumlich an allen jenen inneren natur- und seelenhaften Gemeinsamkeiten,
p recht die dem individuell-bewußten Einzelwesen später nicht mehr so
ntätig? unmittelbar zugänglich sind. Gerade wie der Körper des Einzel-
ganisch nen sich bildet vermöge des inneren gattungsmäßigen „Urbildes“,
seelische d. h. aus einer Lebenspotenz heraus, die für Alle ein und dieselbe
8 Auge ist und darum jeden Körper nach diesem Urbild gestaltet, so muß
- dieser auch für das Innerlich/Seelenhafte ein gemeinsames Gattungs-
it aber wesen da sein, in dem jedes Individuum gründet. Geht nun der
haben, Mensch kraft seiner Einkehr in jenes Innenwesen ein, hat er, mit
'ganisch anderen Worten, ein inneres Einheitserlebnis zunächst mit seiner
3eg ge Gattungsseele, und gelangen die hierbei erschlossenen Bilder danach
nhänge in sein Wachbewußtsein, so verfügt er damit über ein Wissen, das
Wesen sich auf jenes innere Urbild des Menschen bezieht. Ist diese
nserem Innenschau tief künstlerisch und bringt sie die dabei gewonnenen
' offen- unaussprechlihen und unmittelbar nicht körperhaften Einsichten
5innes- dann zur Darstellung, so entstehen, je nach dem individuellen
zellen: Vermögen, Werke der bildenden Kunst, der Dichtkunst, der Musik,
einzu? es entstehen tiefe Philosophien und im hsö<hsten Fall religiöse
's oder Bewußtseinsempfindungen, denen man, selbst wenn sie technisch
urhaft, noh so ungeschi&t und unbeholfen dargestellt sind, ihre Herkunft
18 vor? aus dem Innersten ansieht, weil sie sofort und unmittelbar auf
die Seele des Beschauenden zurü&wirken und dort, halb bewußt,
halb unbewußt dasselbe ahnende Gefühl des inneren Shauens
erwe&en. Solche Werke unterscheiden sich in ihrem Wesen von jeder
; seiner ausgedachten und gemachten Kunst und tragen den Charakter ihrer
nen all- Herkunft so in sich, daß der Wissende nicht getäuscht zu werden
eichnen vermag. ES ist darum, von innen besehen, niemals ein Kennzeichen
ind er? für e<te Kunst, ob fie im technischen oder anatomischen Sinn un-
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