Full text: Natur und Seele

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Nun gibt es ja nicht nur eine einzige Gattungsseele, nämlich Gott 
die des Menschen, sondern gemäß der Vielheit der Dinge müßte es Betr 
viele geben; im Reich der Urbilder, der Jdeen müßten soviele Eben 
umschriebene Potenzen liegen, als es Abbilder davon im Reich des 
Gegenständlich/Physischen gibt. Denno< geht es nicht an, sol<he und ,« 
Vielheit dem Inneren zuzuschreiben. Schon für das, was wir das | 
Arten und Gattungen des organisch/physishen Reiches nennen, Gott 
besteht ja eine Vielheit nur im fiktiven Sinn. Denn lektlich hängt reine 
alles zusammen, und wir vergewisserten uns zuvor schon einmal, kenne 
daß auch der Stein, der am Wege liegt, als Gewsordenes und Wer- über] 
dendes betrachtet, nichts für sich Besiehendes sein kann, sondern Vera 
zeitlich und räumlich und körperhaft im ganzen KoS8Smos verwoben es sic 
und verankert ist. So bildet die ganze Natur schon äußerlich, voll/ fluß 
ends aber innerlich eine lebendige Einheit. Was wir daher äußerlich weiße 
Individuen oder Gegenstände nennen, ist niemals Einzelnes, ist. 9 
sondern immer nur insoweit Abgegrenztes, als unser Bewußtsein sucht, 
oder Erleben es zu einem abgegrenzten Bewußtseinsinhalt werden gofff! 
läßt. Es sind demgemäß vergleichsweise auc< die Grundbilder, die und. | 
platonischen lebendigen Ideen nur insofern eine Vielheit, als sie „Ged 
in einem höheren, umfassenderen, für uns mit dem Lebendig- nis“ 
Unbewußten, mit dem Gesamtkosmisch/Lebendigen zusammen- 
fallenden „Bewußtsein“ spezielle Lebenszentren, Lebensverdich- 
fungen sind, oder wie man es mangels anschaulicher Worte 
nun nennen mag. gesial 
So kommen wir von der zunächst nur für den Menschen Kosn 
fesigelegten Gattungsseele zu einer Gesamtweltseele. Und So w 
eben dies ist es, was wir verschiedentlich shon die innere Lebendig? daß 1 
keit des Ko8mos genannt haben. Diese kosmische Lebensseele, man 
die weder organisch, noch anorganisch, sondern ein transzendentes wahre 
lebendiges Eines ist, umschließt und enthält auch unseren Pol. 
Daher ist es gegeben, daß der Mensch von sich aus als Zentrum, 
als inneres Zentrum des lebendigen Weltgeschehens sich wissen 
kann und nun auf dem Wege der tieferen Innenschau Zugang zu 
allem Geschehen und Erscheinen findet, das jemals war, ist und bew 
sein wird. Nennen wir dieses Ganze, in dem alles beschlossen als je 
liegt, aus dem alles unaufhörlich wird, in dem es west und besteht, wußtr( 
Dai
	        
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