Full text: Natur und Seele

ihn der Genius Schopenhauers sah, überlassen. Durch die An- nn 
sirengung aber ziehen wir höhere Kräfte herbei und bereiten in ha! 
uns das Gefäß, sie aufzunehmen, wenn sie aus der Tiefe unseres Des 
Innersien kommen und sich uns offenbaren. Das ist das Zauber- ph 
wort aller lihten und düsteren Magie: „Es kommt, was die Ve 
Seele inbrünstig ruft“. el 
Wer jener Quelle vertraut, wird nie Beschwörungen versuchen, bei 
nie Zauberei treiben und sich von allem Wahrsagewesen fernhalten; Pr 
denn er erwartet das Heil nicht von sol<em. Denn dies wäre ja De 
der Versuch, mit anderen Mitteln als denen der inneren Erlösung üb 
Gewalt über das Dasein zu bekommen. Das aber führt nicht 
zur Erlösung, sondern zur größeren Versirifung an die Naturs 
zur seelischen Bindung, nicht zur seelischen Befreiung ; zur Ergreifung 
der Natur, nicht zur Verklärung, nicht zur Verwirklihung ihres sch, 
Ewigkeitswertes, der sich do< gerade in der inneren Befreiung Un 
vom bloßen „Willen zum Dasein“, im Kampf gegen die Natur in Rl 
uns und um uns verwirklichen soll. Ne 
Wir haben also zweifellos einen Weg zur Erlösung: aber wir bo 
haben nicht die Kraft in uns, ihn durc< und durch bis zu Ende zu IM 
gehen. Es ist mehr ein Prüfstein, den wir mit uns führen durch ive 
das Dasein, von dem wir wie von dem sagenhaften Stein der pfl 
Weisen erfahren, welhe Richtung wir eingeschlagen haben oder bei 
einschlagen müssen. Im einen Falle finden wir das, wie unsere he 
Seele gerichtet ist, gut und recht: unser Inneres gibt uns Recht. Ge 
Dann können wir uns innerlich behaupten, auch wenn die Welt 
voll Teufel wär". Im anderen Fall verdammt uns der gleiche D- 
„Richter“. Die wahre Menschenwürde, die Erlösung, liegt im Kr 
Selbsilosen, niht im Gemeinen. Und Entscheidung wie Er- ei 
lösung liegen in unserer Seele und darin, ob ihr das Dasein heilig ii: 
ist. Dann hat sie keinen Zweifel mehr im Glauben an den „Er- de: 
löser“; denn dieser Glaube ist kein Wortglaube, sondern ist erlebt. 2r 
Es ist also nicht etwa abhängig von Wissenschaft, sondern von it 
der aus dem Herzen geborenen Gesinnung, in welcher Weise die Ie 
Natur zu uns spricht und in wel<hem Sinn wir darum ringen, sie 
zu überwinden oder sie uns dienstbar zu machen oder sie zu ver- 1“; 
klären. Der Intellekt allein, das Sehen in ihr Getriebe, reinigt Be 
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