Full text: Natur und Seele

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unparadiesishen Zusiand will Alles ergreifen, selber wachsen, mu 
selber besiken; und die Erbsünde ist, erkennen zu wollen zu eigen? od( 
sfüchtigem, zu gott-abwendigem Besitz; selber Gott zu werden, ga! 
statt sich in seinem Innern in Gott zu verlieren; zu greifen nach Na 
der Herrlichkeit der Reiche der Welt, die nicht im materiellen Genuß nic 
sondern vielmehr in einer entwielten Geistigkeit bestehen können in 
und herrlich in ihrer Klugheit sind. Das innere Leben aber wird fin. 
uns zuteil durch Hingabe und Opfer des eigenen begrenzten Selbst. in 
Es wird rein erlebt in jener tiefen, dem Gottesurgrund zueilenden abe 
magischen Tätigkeit, die sich versenkt, sich opfert, im Ewigen aufgeht. 
Darum ist jenes heilige Wesen reinster Mutterschaft das hö<hstie Sym- jede 
bol für das Leben, es ist das heilige Zeichen, vor dem sich die bösen hat 
Geister neigen. Es ist die wahre Magie, der wahre Zauber. Und zerrt 
wir erbli>en dieses tiefste, reinste Leben, so widersinnig es tlingt, und 
um den Preis des Sich -selbst- Verlierens, des Sich-selbst-Über- beh, 
windens. Das ist der Sinn des Chrisiuswortes: „Wer sein Leben Bof 
verliert, der wird es finden.“ die 
Ist es darum auffallend und nicht selbsiverständlich, daß das Mot 
Christusleben, als welches ich allein den Geist der Bergpredigt und daß 
was diesem Geiste entspricht, ansehe, keine Naturmagie und noc< bric 
weniger eine Naturphilosophie kennt? CEbensowenig weiß das So 
monotheistische Jsragel etwas davon, im Gegensaß zu allen Reli- groß 
gionen des Altertums, auch zur germanischen und zu jener der Zau] 
Naturvölker. Der Muhammedanismus ist keine neue Religion, Vol] 
sondern nur eine Aufpflanzung oder Verzerrung. Noch die Lehre götfe 
Gotamo Buddhas, die an immaterieller Reinheit dem Christen- bittg 
fum der Bergpredigt am nächsten kommt, ist schwanger von der es n: 
Beziehung der Menschenseele zur Tierseele, von der Seelen- Vern 
wanderung und Wiedergeburt durc< die Verhaftung an die Natur; stellte 
ja sie befaßt sich grundlegend mit dem Tier, sei es, daß ihm als nicht 
gleichem Gottes8geschöpf jede RüFsicht gegönnt wird, die man für den, 
fich als den Menschen fordert, sei es, daß die unmittelbare Be- D69v0) 
ziehung eben durch die Seelenwanderung gegeben ist. Im Christen- der s 
tum aber ist das Tier und die Natur in jeder Form, also auch im ; 
Menschen überwunden. Denn auch der Mensch ist dort überwun/ wird. 
den, gefreuzigt: die Natur, die ihn zur Unseligkeit brachte. Man Nicht 
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