154 Wirkung des Lichtes auf gefärbte Silbersalze.
sind, als für Blau. Kosin liefert Platten, die neben schwacher Blau-
wirkung eine sehr starke Gelb- und Gelbgrünwirkung zeigen. Diese
hat Waterhouse. zuerst beobachtet, *) der des Verfassers Versuche
wiederholte und erweiterte. Er beobachtete auch die Wirkung des
Carmins (s. Fig. 86).
Merkwürdig ist, dass bei sämmtlichen mit Anilinroth gefertigten
Platten das Gelb trotz der starken Wirkung von keinem Lichthof
Fie, Se.
Wirkung des PS 7 HF N Ra
Sonnenspectrums
auf Bromsilber
gefärbt mit:
Naphtalinroth,
Fuchsin,
Aldehydgrün,
Cyanin,
Methylviolett,
KEosin,
Carmin,
Wirkung auf
ungefärbtes
Bromsilber.
umgeben ist, wohl aber das viel schwächer wirkende Blau. Solcher
Lichthof bildet sich oft einer Aureole gleich um stark wirkende
Lichter auf photographischen Platten. Beim Naphtalinroth tritt er
um das gelbe Feld so gut, wie um das blaue auf. Seine Ursache
ist eine Art Irradiation.
Bemerkenswerth ist, dass eine Vermehrung der Quantität der
beigemengten Absorptionsmittel keineswegs eine Vermehrung der
Empfindlichkeit für die absorbirten Strahlen veranlasst, sondern bei
den Naphtalinroth- und Anilingrünsorten sogar das Gegentheil. Ver-
fasser glaubt diese Thatsache genügend erklären zu können.
Bromsilber ist bereits für sich allein stark blau- und grün-,
aber schwach gelb- und rothempfindlich, die Empfindlichkeit nimmt
von Blau an nach Roth hin ganz allmählich ab und hörte bei des
Verfassers Versuchen bei @ ganz auf. Beim Zusatz eines Farbstoffes
*) Auch gewöhnliches Portraitkollodium wird durch Eosin gelbempfindlich,
jedoch ist die Empfindlichkeit desselben für Blau viel stärker. Naphtalinroth
wirkt, wenigstens in der Verdünnung, wie sie Verfasser beim Bromsilber an-
wendete, auf Portraitkollodium unter Höllenstein nur schwach.