Full text: Lehrbuch der Photographie

Photographie in natürlichen Farben. 159 
Ver- fremden Ton in das Gelbe hineinbringt. Inwieweit solches stört, 
müssen fernere Versuche lehren. 
‚dem Es ist wohl zu beachten, dass die Farbe der Natur bei diesem 
eins Verfahren zwar Einfluss hat auf den Charakter des Negativs, welches 
ettes die Druckplatte liefert, aber ohne allen Einfluss ist auf die Wahl 
, die der Druckfarbe, die dem Belieben des Druckers überlassen bleibt. 
thes Die Photochromie. Die Photographie in natürlichen Far- 
tieen ben, Das pium desiderium zahlreicher Forscher ist bis jetzt noch 
auen ein ungelöstes Problem. 
inem Es ist wohl, wie aus der früher gegebenen historischen Skizze 
Blau hervorgeht, gelungen, farbige Bilder zu erzielen, aber nicht zu fixi- 
der ren. Am eifrigsten beschäftigte sich der 1870 verstorbene Nispce 
ınter de St. Viceter mit Lösung des Problems. Ni6pce arbeitete mit Silber- 
d.h. platten, die er durch Eintauchen in eine Lösung von Fe,Cl, und 
Zoth, CuCl, oberflächlich in braunes Silbersubechlorid verwandelte. Dieses 
man copirte er unter einem farbigen Glasbilde oder belichtete es in der 
6 des Camera. Das braune Subchlorid erleidet im Licht eine eigenthüm- 
Bild liche, noch nicht näher studirte Zersetzung, so dass es unter rothem 
latur Glas roth wird, oder blauem blau, unter grünem grün, wenn auch 
dlich nicht gerade in den Tönen des Originals. Unter weissem Papier be- 
lichtet wird es fast weiss. Niepce stellte 1867 Bilder aus, die ent- 
urch standen waren durch Belichtung von seinen chlorirten Silberplatten 
von unter Kupferstichen, und, welche eine positive Copie des Kupfer- 
dann stiches Schwarz auf Weiss darstellten. So räthselhaft diese Sache 
erscheint, so erklärlich ist sie. Die braune Schicht wird durch Wir- 
‚ die kung des Lichts gebleicht, dort wo sie aber durch die Bildeonturen 
;0gar geschützt ist, behält sie ihre dunkle Farbe. 
f an, Poitevin fertigte zuerst mit gutem Erfolge Bilder auf Papier, 
Blau, indem er es erst mit Chlornatrium, dann mit Silberlösung tränkte 
_ hat, und das gebildete Chlorsilber durch Eintauchen in eine Lösung von 
lurch Zinnchlorür und Belichten zu braunem Silbersubechlorid reducirte. 
]äser Das Papier wird alsdann noch mit chromsaurem Kali und Kupfer- 
e Ne- vitriol imprägnirt und dann unter farbigen Glas- oder Papierbildern 
 Siven. belichtet. Für das Arbeiten in der Camera obscura ist es zu un- 
rbige empfindlich, Das Fixiren der.Bilder gelang nicht. 
Nach Poitevin haben noch Zenker und Flourens in derselben 
htiSn Richtung gearbeitet ohne der Lösung des Problems näher gekom- 
;thig. men zu sein. 
ruck- Fortsetzende Strahlen und Nachbelichtung. 
elche 
© Nun müssen wir noch einer Erscheinung Erwähnung thun, die 
FPales Bequerel und Moser specieller untersucht haben, und die darauf 
cken, hinausläuft, dass die an sich auf Silberhaloidsalze unwirksamen ro- 
De then und gelben Strahlen die Eigenthümlichkeit haben, die von 
diese blauen Strahlen eingeleitete Wirkung fortzusetzen. 
Ienge Bequerel sagt: Chlorsilber auf Papier färbt sich zuerst im Ultra- 
y ge- violett, dann zwischen H und G, später im Blau bis nahe #. Ist aber 
einen Chlorsilber vorher einige Momente dem Tageslicht ausgesetzt worden,
	        
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