Linsen.
Von den einfachen Linsen.
Die von krummen Flächen begrenzten Medien nennt man Linsen.
Die Begrenzungsflächen der gewöhnlichen Linsen sind Kugelsegmente;
man nennt sie deshalb sphärische Linsen. Die Form der in der
Praxis gebräuchlichen Linsen erhellt aus beistehenden Figuren. Die
Fig, 17.
Nummern 1, 2, 3 sind in der Mitte dicker als am Rande, man
nennt sie Convexlinsen oder Sammellinsen. Die Nummern 4,
5, 6 sind in der Mitte dünner als am Rande, sie heissen Concav-
linsen oder Zerstreuungslinsen. Man unterscheidet biconvexe
(No. 1) planconvexe (No. 2) und concavconvexe (No. 3), ebenso
biconcave (No. 4), planconcave (No. 5) und convexconcave (No. 6)
Linsen. Die Verbindungslinie der Mittelpunkte der Kugelflächen,
welche die Linse begrenzen, nennt man die Axe, Irgend eine durch
die Axe gelegte Ebene nennt man Hauptschnitt. Trifft ein Licht-
strahl eine Linse an irgend einem Punkte, so wird er genau so ge-
brochen, als träfe er eine an gedachtem Punkte gelegte Berührungs-
ebene; das Einfallsloth ist daher stets der Radius der betreffenden
Kugelfläche. An jede Linse kann man auf beiden Seiten Systeme
von parallelen Berührungsebenen legen. Verbindet man die
Berührungspunkte mit einander, so kreuzen sich die Linien in einem
Punkte, diesen nennt man den optischen Mittelpunkt der Linse
(s. 0. Fig, 17). Alle Strahlen, welche diesen optischen Mittelpunkt
Fig. 18
„A
kreuzen, gehen ohne Richtungsveränderung durch die Linse,
sie erleiden nur eine Parallelyerrückuneg. Die Linse verhält
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