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mit; ebenso schiebt bei weiterem Aufziehen r” den Rahmen r” durch
Eingreifen von ww fort. In umgekehrter Richtung macht es sich
ganz ähnlich. Ein zu weites Herabrutschen der Rahmen r” und 7”
wird durch kleine Stifte verhindert, die in den Eckeisen am passen-
den Platz angebracht sind. Die Reibung der Rahmen auf ihrer
Unterlage, sowie an der Verticalwand des Eckeisens wird durch un-
tergelegte Holzblättchen %, Fig. 70 die mit Nieten an dem Band-
eisen des Rahmens befestigt sind, sowie durch einen Graphitüberzug
der Schienen möglichst verringert. Die Nasen x’ x” x” sind auf den
dem Zusammenschlagen ausgesetzten Stellen mit dichtem Filz F
(Fig. 70) zur Vermeidung allzustarken Geräusches, gefüttert. Die
Beweglichkeit dieser Rahmen ist
eine leichte und’ sichere, der Ab-
schluss des Nebenlichtes ein voll-
kommener.
In ähnlicher Weise wird die
Regulirung des Seitenlichtes be-
wirkt. Statt .der drei Rahmen
finden sich jedoch hier nur zwei (125[1]°" gross), die beim Nieder-
lassen in eine hinreichend grosse Spalte, eine Art Versenkung, zum
Theil unterhalb des Fussbodens, hinabgehen. Sie werden durch
Schnüre, die über verstellbare Spannrollen laufen, sowie durch Fe-
dern, die in dem Falz eine Klemmung erzeugen, in der jedesmal
nöthigen Lage festgehalten.
Bei der Vertheilung und Einrichtung der Hintergründe und
Möbel musste, ausser auf leichte Arrangirbarkeit, auch auf den Ge-
schmack der Mode Rücksicht genommen werden. Bei den jetzigen
Bestrebungen, die Motive der Renaissance und des Roccoco in Co-
stüm und Zimmerdecoration wieder zu beleben, bot sich der Ge-
danke dar, die eine Seite des Ateliers in diesem, die andere in jenem
Geschmack zu decoriren. Diese Decorationen sind in den beiden
Seitenmauern fest angebracht. Vor ihnen bewegen sich aber in
125° Entfernung einfache, gestrichene Hintergründe H (Fig. 67) auf
Rollen für Aufnahmen von Brustbildern, Kniestücken, mit monoto-
nem Fond. So kann eine arrangirte Decoration vollständig stehen
bleiben, ohne zu stören; so wird dem Photographen das Hin- und
Hertragen der oft schweren Möbel erspart. Die alte praktische Me-
thode, die Hintergründe auf hohen Horizontalschienen vermittelst
Rollen anzubringen, wurde beibehalten; nur wurde es durch eine
Vorrichtung (der Träger der Rollen) ermöglicht, die Hintergründe
auch schräg gegen das Licht zu stellen*). Die Herstellung
der Zimmerdecorationen wurde durch wirklich plastische (nicht
gemalte) Ornamente und Stäbe aus Steinpappe oder Holzstäbchen
bewirkt. Die plastischen Ornamente sind unendlich wirkungsvoller
als gemalte, um so mehr als sie nie störende Perspectiven geben
können. Vermittelst der Gardinenvorrichtung einer vorgestellten Säule,
eines Schattenschirmes, ist man im Stande, die Schattenvertheilung
*) Dies zeigt die Punktirte Linie X’ im Grundriss (Fig. 67),