Full text: Lehrbuch der Photographie

Stative. 269 
Die Stative für die Camera. Jenachdem man von demselben 
Gegenstande grössere oder kleinere Bilder erlangen will, muss der 
optische Apparat genähert oder entfernt werden, und deshalh ein 
beweglicher sein. Daher setzt man ihn auf ein Stativ. Da 
jedoch die Lage der aufzunehmenden Objecte eine sehr verschiedene 
in Bezug auf Breite und Höhe ist, und sich der Apparat dem accom- 
modiren muss, so sind die Stative so eingerichtet, dass sie auch eine 
Bewegung des Apparates von oben nach unten, sowie eine Schief- 
stellung desselben erlauben, 
Das Stativ wird nach der Grösse des Apparates mehr oder 
weniger leicht gebaut. 
Fig. 89 und 90 zeigen zwei der üblichsten Formen, Fig. 89 
für kleine, Fig. 90 für grössere Cameras. Auf das Brett B wird 
die Camera gesetzt. Durch die Schraube r wird dasselbe mehr oder 
weniger schief gestellt. Der Stock 4 kann mehr oder weniger hoch 
herausgezogen und durch die Schraube S festgeklemmt werden.. Bei 
Fig. 90 wird diese Bewegung in senkrechter Richtung durch Kurbel 
K, Schraube ohne Ende, Zahnstange und Trieb besorgt. Der Stock 
A. soll solide sein. Zu dünne Stöcke schwanken und veranlassen 
dadurch „verwackelte“ Bilder. 
Zur Aufstellung sehr grosser Apparate bedient man sich des Tisch- 
stativs Fig. 91, welches der Camera vier Unterstützungspunkte abcd 
gewährt und ihr dadurch besondere Stabilität verleiht. Das Hoch- 
und Niedrigstellen erfolgt auch hier mittelst Kurbel x, das Neigen 
durch Unterlegung eines Holzkeiles e. Statt desselben haben manche 
Stative zum Schiefstellen des Bretts Zahn, Trieb und Kurbel 
unter dem oberen Brett. Die schiefe Stellung des Brettes wird ge- 
wöhnlich nur bei Portraits angewendet, sie ist jedoch keineswegs
	        
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