Vassetten. 271
Die photographische Camera ist eines der einfachsten optischen
Instrumente; sie besteht aus einem Kasten, Fig. 100, aus Holz oder
aus einem Harmonicablasebalg Fig. 92, der an der dem. Objecte zu-
gekehrten Vorderwandung das Objectiv o trägt, und dessen gegen-
über liegende Hinterwandung aus einer matten Scheibe SS besteht,
die dem Öbjective mehr oder weniger genähert werden und resp.
zurückgeklappt und mit einem flachen Kästchen%, Kassette genannt,
welche, die lichtempfindliche Platte enthält, vertauscht werden kann,
wie es Fig. 92 zeigt. Der mittlere Kasten oder Balg dient nur zur
Herstellung eines dunklen Raumes. Bedingung ist, dass dieser wirk-
lich dunkel sei, wovon man sich bei neueren Instrumenten überzeugt,
indem man das Objectiv schliesst, die matte Scheibe aufklappt, den
Kopf hineinsteckt, eine schwarze Decke über denselben wirft und
nach Lichtritzen sucht.
Um das Bild scharf einzustellen, wird das Hintertheil der
Camera mit der matten Scheibe mehr oder weniger dem Objective
genähert. Zu dem Behuf kann derselbe auf einem Schlitten ss in
Falzen parallel mit sich selbst verschoben werden. Die Schraube 7
dient, sobald die Stellung, innerhalb welcher das. Bild scharf er-
scheint, gefunden ist, zur Feststellung. Ist der Theil % dem Ob-
jective sehr nahe, so hindert das weit herausstehende Brett ss das
Herantreten des Beobachters und erschwert so die Controlle des
Bildes auf der matten Scheibe. Daher ist es bequemer, den vorderen
Theil 7 der Camera auszuziehen, welcher in Falzen innerhalb ss
verschiebbar ist. Ist das Bild in dieser Weise ungefähr scharf ein-
gestellt, so besorgt man die. feinere Einstellung entweder durch
Drehung der Objectivstellschraube; (dieses ist nur bei kurzem. Aus-
zuge bequem) oder durch Zahn und. Trieb an der Rückseite.
Die in Deutschland übliche Form ist in Fig. 93 dargestellt. Die