Full text: Lehrbuch der Photographie

286 Verstärker. 
ein dem Alkohol ähnlicher Körper, der die Adhäsion von Wasser 
zum Collodium erleichtert. Ein reiner wässriger Entwickler wird 
meist von der Collodiumschicht abgestossen und verursacht dann 
Flecke. -Bei alten alkoholreichen Bädern komm+ dieses leichter vor 
als bei frischen. Daher setzt man dem Entwickler meist Alkohol zu. 
Bei Bildern mit Halbtönen wendet man einen concentrirten, 
bei Reproductionen ohne Halbtöne einen verdünnten Entwick- 
ler an. 
Wir nehmen 
a) als Entwickler für Portraits und Landschaften. 
6 Theile Eisenvitriol, 
2) „ MKisessig, . 
100 »„. Wasser. 
Ist das Silberbad alt, so fügt man noch 2 Theile Alkohol hinzu. 
Das Wasser braucht durchaus nicht destillirtes zu sein. Wasserleitungs- 
wasser und nicht zu kalkhaltiges Brunnen- oder Flusswasser genügt. 
b) Entwickler für Stichreproductionen. 
2*/2 Theile Eisenvitriol, 
3—4 „ Kisessig, 
100 „ Wasser; 
bei alten Bädern Alkohol wie oben. 
Ueber die Eigenschaften des Eisenvitriols und des Kisessigs ist 
bereits die Rede gewesen (siehe pP- 28 und 98). 
Statt des theuern Kisessigs kann man ebenso gut eine kleine 
Quantität Schwefelsäure nehmen. Einen Entwickler der Art benutzen 
wir seit Jahren. Wir nehmen: 
1200 Gramm Wasser, 
60 „ Kisenvitriol, 
3 »„ Schwefelsäure, 
46 ;„ Alkohol. 
Für Reproductionen nehme man halb so viel Kisenvitriol. 
Statt des Eisenvitriols wendet man auch zuweilen das schwefel- 
saure KHisenoxydulamon an. 5 Theile Misenvitriol entsprechen 
7 Theilen schwefelsauren Kisenoxydulammons. Man empfiehlt es 
wegen seiner Beständigkeit. Der damit angesetzte Entwickler, hält 
sich lange Zeit, während der gewöhnliche Eisenvitriolentwickler min- 
destens aller 8 Tage frisch bereitet werden muss. 
= Der Verbrauch an Entwickler beträgt per '/1.o Quadratmeter = 
1 Quadratfuss, 200 —300 Gramm oder Cubiccentimeter. 
4. Der Verstärker. 
Das durch den Entwickler hervorgerufene Bild ist in den meisten 
Fällen noch zu dünn, um direct druckbar zu sein, es muss daher 
durch Verstärken dicker gemacht werden. Das Princip des Verstär- 
kens ist p. 51 auseinandergesetzt. 
Als hauptsächlichsten Verstärker bedient man sich einer Mischung 
von einer sauren Silberlösung mit einer reducirenden Flüssigkeit.
	        
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