Lack. — Glasplatten.
Alkohol 1220 Gramm,
Schellack (heller gelber) 180 »
Sandarac 22 “
Dann auf 30 Gramm dieser Lösung 1 bis 2 Tropfen ‚Ricinusöl;
dieses macht den Firniss weicher. Das Negativ ist schon eine
Stunde nach dem Aufgiessen dieses Lacks trocken und copirfähig.
Belitzky empfiehlt folgendes Recept: Man nimmt:
Sandarac 4*'/2 Theile,
Rieinusöl: 1. Theil,
Alkohol 27 "Theile von 0,830 spec. Gew.
Setzt man des Morgens an und beobachtet die Vorsicht, oft
umzuschütteln, dass sich die Sandaracstückchen nicht zusammenballen;
so ist gegen Mittag, (wenn die Temperatur mindestens 14° R. be-
trägt) schon alles gelöst.
Das Verhältniss des Sandarac zum Alkohol ist, wie das Recept
zeigt, 1: 6: dasselbe behalte man unter allen Umständen bei, die Menge
des Ricinusöls aber kann man verändern; man sollte jedoch nicht mehr
als */« und nicht weniger als '/s des Sandaracs nehmen, darüber oder
darunter wird nach Belitzky’s Versuchen der Lack zu weich oder
zu hart. Belitzky hält 1 "Theil Oel auf 4'/2 Theile Sandarac für
das beste Verhältniss.
Zuweilen greift der Lack die Collodiumschicht beim
Firnissen an, dies verhindert man durch Zusatz von 1°%
Wasser; man erwärmt den Lack, damit der durch das ‚Wasser ge-
bildete Niederschlag sich wieder auflöse.
Der Verbrauch an Lack per */ıo Quadratmeter = 1 Quadratfuss
beträgt etwa 7'/2 Cubike.
Eine wichtige Eigenschaft des Lacks ist seine Fähigkeit Blei-
stift anzunehmen, d. h. sich retouchiren zu lassen.
Manchmal überzieht man Negative mit 2 Lackschichten. Man
giesst auf die retouchirte erste Lackschicht zum Schutz der Retouche
eine zweite, die jedoch die erste Schicht nicht auflösen darf. Man
nimmt dazu Bernsteinfirniss. Um diesen darzustellen, schmilzt man
gelben Bernstein vorsichtig in bedeckter Schaale und löst ihn in
Benzin. . Die Lösung erfordert bald mehr, bald weniger Benzin.
Andre . überziehen das fertige Negativ erst mit einer Gummi-
lösung 1:15, lassen sie trocknen, retouchiren darauf und überziehen
dann mit gewöhnlichem Negativlack.
Ueber Kaltlack siehe das folgende Capitel Rubrik „Lackiren“.
7. Die Glasplatten.
Glasplatten dienen als die wichtigsten Unterlagen in dem Col-
lodiumnegativprocess, als die Träger des Collodiumhäutchens: sie wer-
den in der Photographie in grossen Quantitäten verbraucht und
erfordern mit Rücksicht auf die Subtilität des Processes einige Vor-
bereitungsarbeiten, ehe sie photographisch brauchbar sind. Bedingung
ihrer Anwendbarkeit ist:
Vogel, Lehrbuch der Photographie. 3. Aufl.
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