308 Fixiren.
Die Verstärkung geht rasch und ebenso bequem, wie mit Pyro-
gallussäure. Unter Umständen mischt sich jedoch die aufgegossene
Lösung schwer mit der noch anhängenden Entwickler-Lösung, indem
die alkoholreichere die alkoholärmere abstösst. Man vermeidet dies
dadurch, indem man dafür sorgt, dass beide ungefähr denselben Al-
koholgehalt haben. Geschieht dies nicht, so erhält man leicht Flecke.
Das Verstärken ist bei Portrait- und Landschaftsaufnahmen eine
verhältnissmässig kurze Arbeit. Bei Reproductionen, z. B. Zeich-
nungen, dauert es jedoch länger, und muss hierbei mit grosser Um-
sicht verfahren werden. Gar zu leicht verschleiern bei solcher langen
Arbeit die zarteren Linien, oder die Platte wird ungleich, weil der
Verstärker nicht gleichmässig in alle Ecken floss. Die Stelle, wo
man den Verstärker aufgiesst, wird in der Regel etwas dunkler, ein
Umstand, ‚aus dem man im Portraitfach Vortheil zieht, indem man
dadurch den Kopf intensiver machen kann, als den übrigen Theil.
Der Anfänger achte darauf, dass durch das Verstärken das Bild
nur dichter und contrastreicher wird, keineswegs aber
reicher an Details. Es ist daher ein eitles Bemühen, ein unter-
exponirtes Bild durch Verstärkung verbessern zu wollen.
Ueber Verstärken nach dem Fixiren siehe unten.
8. Das Fixiren.
Ist die verstärkte Platte genügend gewaschen (um den Rest. Ver-
stärkungssilber zu entfernen) und auf der Rückseite gereinigt, so
übergiesst man sie mit der Fixirlösung von unterschwefligsaurem
Natron oder Cyankalium (s. p. 287).
Beide Salzlösungen haben den Zweck, das Jod- und Bromsilber
im Bilde aufzulösen, beide Salze erfüllen denselben durch Bildung
von Doppelsalzen (s. p. 101 u. 103).
Das Cyankalium greift bei dem Fixiren die Platten ein wenig
an, indem es bei Gegenwart von Sauerstoff das graue Silber, welches
die Contouren des Bildes bildet, auflöst. Dieser Umstand ist von
Vortheil für überverstärkte Platten, bei an und für sich dünnen Ne-
gativen ist er jedoch von Uebel, Man verfährt in solchem Falle
möglichst rasch und wäscht, wenn die letzte Spur Jodsilber ver-
schwunden ist (am besten sieht man dies an der Rückseite) sofort
mit Wasser.
Fixirnatron greift die Platten nicht an. Es fixirt aber langsamer
als Cyankalium. Ist die Lösung alt oder verdünnt, so bilden sich
beim ungleichmässigen Ueberfliessen desselben über die Platte leicht
Fixirstreifen als leise schwarze Linien.
Nothwendig ist es, die fixirten Platten nach vollständiger Auf-
lösung des Natrons sorgfältig zu waschen, um jede Spur des Dop-
pelsalzes (das sich nachher im Bilde zersetzen und zur Zersetzung
desselben Veranlassung geben könnte) zu entfernen.
Mit Cyankalium fixirte Platten waschen sich leichter. Man er-
kennt hier den Punkt vollständiger Waschung leicht, wenn man zeit-
weise einen. Tropfen abfliessenden Waschwassers auf dem reinlichen
MN