Räuchern mit Ammoniak. 347
man an den unteren Kanten und Ecken, zuweilen auch in der Mitte
noch einige feuchte Stellen, die nachher am Negativ festkleben und
dieses verderben. Oft sind dadurch treffliche Negative ruiniırt worden.
Die getrockneten Papiere behandle man in Bezug auf Anfassen
mit den Fingern noch vorsichtiger, als die nicht sensibilisirten. Man
bringe sie in einen verschlossenen, reinlichen Holzkasten nach dem
Copirraum und lasse sie hier erst die Temperatur desselben an-
nehmen, dann erst lege man sie in die Rahmen. Bedingung zur
Erzielung eines scharfen Bildes ist innige Berührung zwischen Ne-
gativ und Papier; diese erreicht man durch kräftigen Druck. Krumme
Platten leiden hier freilich Gefahr des Zerbrechens. (s. o.); auch
ebene Platten laufen Gefahr, wenn, wie es öfter der Fall ist, Glas-
splitter oder Sandkörner sich im Copirrahmen finden. Man lege die
Papiere mit der sensibilisirfen Seite möglichst glatt an, darüber ein
Stück Wachspapier, darauf ein Bausch weiches Fliesspapier oder
Filz, schliesslich lege man den Deckel auf und schliesse ihn.
Manches Papier trocknet wellig und legt sich schwer glatt an,
namentlich wenn es zu trocken ist oder wenn man im Winter im
Kalten copirt; man lege für solchen Fall das Papier nach dem Sil-
bern eine Stunde in einen kühlen Raum, lege ferner hinter das Pa-
pier im Rahmen ein Stück starken Carton und öffne nach dem Ein-
legen erst die eine Hälfte, dann die andere, um das Papier glatt zu
ziehen... Man lege überhaupt den Rahmen nicht eher an das Licht, als
bis man sich von der vollkommenen Anlage des Papier überzeugt hat.
la, Das Räuchern mit Ammoniak,
In Amerika werden die Papiere vor dem Einlegen in den Co-
pirrahmen in einem Schrank aufgehängt, auf dessen Boden eine Schale
mit frischen Ammoniak steht. Darin lässt man sie */2 Stunde. Bei
starken Bädern hat dieses keine Wirkung, wohl aber bei schwachen.
Schwache Bäder geben für sich allein flaue Bilder, räuchert man
aber Eiweisspapiere, die auf schwachen Bädern (5°/,) gesilbert wor-
den sind, so-erhält man sehr brillante Copieen, schöner sogar als
mit starken Bädern und empfehlen wir dieses Verfahren für dünne
Negative, die sonst flaue Bilder geben. Gewaschene Papiere (s. p. 367)
müssen stets vor dem Copiren geräuchert werden. :
Statt die Papiere vorher zu räuchern benutzt Verfasser Räuche-
rung in Copirrahmen. Er legt hinter die zu räuchernden Pa-
piere flache Tuchsäcke, die ähnlich einem Beitsack construirt sind,
d. h. in der Mitte der Fläche eine Oeffnung haben. In diese Säcke
streut man frisches gepulvertes kohlensaures Ammon, vertheilt
dieses gleichmässig und’ schliesst die Rahmen wie gewöhnlich.
2. Das Copiren.
Hat man die Rahmen mit Papier beschickt (s. o.), so bringe man
sie an das Licht. Gut ist es, sie hier so zu ordnen, dass die gleich
lange copirenden zusammenliegen. Man hat dann nur einen der