Full text: Lehrbuch der Photographie

Fehler im Positivprocesse. 367 
Dieses färbt sich mit Rhodanammon tief roth, ist aber Silber- 
salz zugegen, so verschwindet die Färbung unter Bildung von Rho- 
dansilber. 
Man lässt nun tropfenweise die Rhodanlösung zufliessen, so 
lange bis die anfangs entstehende rothe Farbe beim Umschütteln 
stehen bleibt. Angenommen, man habe dazu 7,8 Cubikcent. verbraucht, 
so zeigen diese gerade */1o Gramm Silbersalz d. i.= 10 Procent an; man 
verdünnt alsdann von 780 Cubikcent. auf 1000 und erhält so eine 
Lösung, von welcher 1 Cubikcent. = 1 Procent Silbersalz entspricht. 
4. Wartung des sensibilisirten Papieres. 
Eine allgemeine Klage der Photographen ist, dass manche Papier- 
sorten sensibilisirt sehr rasch gelb werden. Wie man das Gelbwer- 
den im Rahmen zu verhindern sucht, ist oben angegeben (s. p. 362). 
Für Aufbewahrung ausserhalb des Rahmens wird empfohlen: 
1) Einlegen der gesilberten Blätter in ein Wachspapierbuch, 
2) Auswaschen nach Haugk. Man wirft das Papier, gesilbert, 
in Wasser und wäscht es unter 4maligem Wasserwechsel. 
Dieses Papier hält sich sehr gut im Dunkeln. Um es zu copiren, 
muss man es in Ammoniak räuchern oder einen Sack mit gepulver- 
tem frischem kohlensaurem Ammon im Copirrahmen dahinter legen. 
(S. p. 347.) Ohne Ammoniak ist das Papier fast ganz unempfindlich. 
3) Aufbewahruug an einem sehr trocknen Orte. Man hat 
dazu Trockenkästen oder Büchsen mit Chlorcalcium empfohlen. 
Wir müssen jedoch vor diesen ernstlich warnen. Sie conserviren 
allerdings, aber das darin aufbewahrte Papier copirt schlecht, 
weil der Copirprocess —- als eine chemische Zersetzung — nur 
bei. Gegenwart einer‘ gewissen Quantität Feuchtigkeit normal vor 
sich geht. (Zuviel Feuchtigkeit giebt jedoch flaue Drucke wie man 
leicht erkennt, wenn man auf halb getrocknetem Papier zu copi- 
ren sucht.) 
4) Wird zum Haltbarmachen des gesilberten Albuminpapieres 
auch ein Zusatz von Citronsäure zum Silberbade empfohlen. Ost 
giebt folgendes Bad an: 
Höllenstein 1 Gramm, 
Wasser 12 a 
Citronsäure 1 7 
Alkohol 1 Y 
5. Wartung der Goldbäder. 
Goldbäder sind. wegen der leichten Veränderlichkeit und Redu- 
cirbarkeit des Goldsalzes nicht sehr lange haltbar. Alkalische Gold- 
bäüder müssen kurz vor dem Gebrauche jedesmal frisch bereitet wer- 
den. Saure Goldbäder und Rhodangoldbäder halten sich bei zeit- 
weiliger Verstärkung länger. Doch auch hier‘ ziehen wir eine öftere 
Frischbereitung einer längeren Aufbewahrung vor. 
Die Goldbadrückstände füllt man auf grosse Flaschen oder Krüge
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.