Der Pigmentdruckprocess. Sid
Sensibilisirung des Pigmentpapieres. Man löst 4‘ Gramm saures
chromsaures Kali in 100 Gramm destillirtem Wasser und fügt nach
Sawyer ein paar Tropfen Ammoniak zu, filtrirt (am besten in eine
Glasschale) und taucht die Pigmentpapiere mit Hilfe eines Glas-
stabes oder der Hand vollständig darin unter. Vorher reibe
man dieselben, um Staub zu entfernen, mit einem rein-
lichen Tuche‘ ab. Die gekrümmten Bogen werden bald flach;
wenn sie solches zeigen, dreht man sie um‘ und lässt sie im Chrom-
bad untergetaucht, bis sie sich zwischen zwei Fingern glitschig
anfühlen. Ein Eintauchen von einer Minute genügt.
Trocknen des sensiblen Pigmentpapieres. Kleine sensibilisirte
Stücke kann man leicht ohne Weiteres an Papierklammern aufhängen,
an jeder Oberecke eine Klam- Fig. 132.
mer (Fig. 132).
Grössere Bogen, die sich schlecht Se
hantiren, legt man am besten erst
auf eine Glasplatte, so dass die bei-
den Oberecken hervorragen, fasst
diese in Klammern und nimmt dann
die Glasplatte vorsichtig weg. Zu-
weilen' empfiehlt es sich, an den un-
teren Ecken zwei Klammern /k an-
zubringen (Fig. 132), die durch ein
Querholz % verbunden sind. Diese
verhindern das Krümmen der Bogen
beim Trocknen.
Grosse Bogen bringt man nach
dem Herausnehmen aus dem Bad und
nach dem Abtropfen am besten auf Carton, auf den man ein Stück
Fliesspapier gelegt hat. Man biegt dann den Carton so, dass das
Papier convex liegt und legt ihn über einen Stock (s. Fig. 133). Nach
einer Stunde kann man den .
halb getrockneten Bogen wie Fig. 133,
gewöhnlich aufhängen. _
Der Trockenraum muss =-
reinlich, staubfrei, dun-
kel, im Sommer kühl und
luftig sein. Tageslicht ist
unzulässig. In feuchten oder
staubigen, oder in hellen
Räumen trocknen zu wollen, ist vergebliche Mühe.
Das Trocknen darf nicht zu langsam: gehen, sonst zersetzt sich
das Papier, noch ehe es trocken ist. Papier, was länger als 12
Stunden trocknet, kann als halb zersetzt angesehen werden. Um bei
sehr feuchtem Klima oder Wetter das Trocknen zu beschleunigen,
bediene man sich eines Zimmers in dem man durch Ventilation
einen lebhaften Luftzug unterhält.
Es ist daran zu erinnern, dass Gelatineschichten nur in kaltem
Wasser unlöslich sind.
AER