Full text: Lehrbuch der Photographie

384 Der einfache Uebertragsprocess, 
Ferner löse man 2 Gramm Chromalaun in 30 Cubiccentimster 
kalten Wassers und füge von der Lösung zu der warmen Gelatine- 
lösung, um’ sie dick und klebrig zu machen. Man muss die Chrom: 
alaunlösung tropfenweise unter lebhaftem Umrühren zusetzen.‘ Es 
sind, etwa 12 bis‘ 15 Cubiccentimeter für obige Portion Gelatine 
nöthig, zuweilen ‚etwas mehr. Wenn die Lösung dick geworden ist, 
tropft man Eisessig hinein unter Umrühren, bis die Lösung wieder 
flüssig wird. Man. halte sie dabei warm und filtrire‘ sie: vor dem 
Gebrauch durch Musselin. 
Diese Lösung dient anstatt Collodium zum Ueberziehen des 
Glases. Man macht rings. um den Rand des gereinigten Glases 
einen ‘ Strich von */4 Zoll Breite, lässt trocknen,‘ erwärmt dann 
die: Platte, legt sie horizontal und giesst damn einen’ Haufen 
der Gelatinelösung auf die Mitte, lässt sie über die ganze. Platte 
laufen und dann auf ein Filter von Musselin, wodurch sie in eine 
separate Flasche filtrirt. Man lässt dann die Platte trocknen... Am 
besten thut man, eine Anzahl Platten voraus’ zu” präpariren, sie 
halten sich beliebig lange. Behufs Aufquetschens legt man die 
Platte in sehr kaltes reinliches Wasser, bringt das bereits 
abgespülte und kurze Zeit geweichte Pigmentpapier hinein, 
legt. dieses unter Wasser auf, vermeidet aber dabei Luftblasen‘ und 
hebt dann beide heraus, quetscht auch wie oben, erst‘ sanft, dann 
fester und lässt das Ganze einige Minuten’ trocknen; nachher “ent- 
wickelt man. 
Wir haben auch beim Uebertragen auf Glas das vorher- 
gehende Ueberziehen des Pigmentpapiers mit Collodium als vortheil- 
haft erkannt. 
. B. Entwickeln. Die so zusammengequetschten Flächen werden 
8—10 Minuten lang zwischen Löschpapier. gelegt und. leicht ge- 
presst. Man kann auch, wenn man mehrere gleiche‘ Bilder der Art 
zu machen hat, eins auf das andere schichten, falls alle von gleicher 
Grösse sind. Behufs des Entwickelns des Pigmentbildes auf Glas 
wird die Platte in Wasser von 30—40° R. getaucht und mit der 
Hand das Wasser auf die Bildseite geworfen. Bald erweicht das 
Pigmentpapier.. Man ziehe es’aber nicht ab, sondern warte, 
bis es von selbst heruntergeht, dann wirft man es fort und 
lässt das warme Wasser unter Bewegen auf die Oberfläche des Bil- 
des; wirken. Hat man viel Pigmentbilder auf Glas zu entwickeln, 
so kann man sie nach dem Abschwimmen des Papiers in ‚einen 
blechernen Kasten, der Falzen hat, setzen, so dass die Bilder wie 
in einem :Plattenkasten stehen, diesen Kasten mit warmem Wasser 
füllen und das Bild unter zeitweisem Nachsehen sich‘ selbst 
überlassen. 
Entwickelt man auf durchsichtigem Glase, so prüft man das 
Bild auf seine Intensität am besten beim Besehen gegen weisses 
Papier oder Milchglas. Ueber Behandlung übercopirter Bilder 
gelten genau dieselben Regeln wie oben. 
Ist das Bild ausentwickelt, so taucht man es einige Minuten 
in kaltes Wasser, giesst dann die Alaunlösung wiederholt darüber,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.