Full text: Die Photographischen Arbeitsräume und Geräthe. Der Photographische Negativprozess mit Kollodium und Gelatine-Emulsion (1. Abtheilung)

Der nasse Collodiumprocess. 131 
anti- einem in Salpetersäure getauchten Lappen, lasse sie einige Minuten 
irten stehen und wasche sie dann tüchtig mit Wasser, indem man mit 
eifen dem Handballen gehörig nachreibt. Die gut gewaschene Platte wird 
ufig, dann 5 Minuten zum Ablaufen auf reinliches Fliesspapier schief ge- 
ıver- stellt und dann auf beiden Seiten mit einem ganz reinen, einzig 
em- und allein für diesen Zweck bestimmten, sorgfältig zu 
verwahrenden Handtuch auf beiden Seiten trocken ge- 
\ ZU- rieben. Kine Anzahl solcher gewaschenen Glasplatten muss vor 
‚ücke Beginn jeder photographischen Arbeit vorhanden sein. 
die Man führe diese Vorreinigung der Platten mit grösster 
| er- Sorgfaltaus. Eine nicht sorgfältig vorgereinigte Platte 
ucht. ist durch nachheriges Poliren nimmermehr rein zu 
bekommen, 
CM Man unterlasse nie, auch die rauhen Kanten der 
utz- Platte zu reinigen, Gewöhnlich wird dies übersehen 
Man und giebt dann Veranlassung zur Entstehung von Schmutz- 
oder kanten auf den Bildern. 
Die 
sonst Die photographischen Operationen. 
ZU- Sind die in dem vorhergehenden Capitel eingehend beschriebenen 
ette photographischen Vorbereitungsarbeiten im Laboratorium getroffen, so 
kann die Ausübung des Processes beginnen. Vorher aber über- 
und zeuge man sich, dass nichts fehle. 
scher Nichts passirt namentlich Anfängern häufiger, als dass sie eins 
oder das andere vergessen, Sie haben eine Platte geputzt, collodionirt, 
eine sensibilisirt, exponirt, und nachher fehlt es ihnen am Entwickler, das 
Bild hervorzurufen; oder dieser war vielleicht vorhanden, und es fehlte 
an reinlichen Gläsern, am Verstärker. Natürlich trocknet die Platte 
zusammen, ehe diese Sachen herbeigeschafft sind, und die vorher- 
von gegangenen vier oder fünf Operationen sind in solchem Falle völlig 
vergeblich. 
Noch nothwendiger ist aber eine solche vorhergehende strenge 
Controlle, wenn es sich um Portraitphotographie handelt, Hier 
zisch tritt neben dem Photographen noch die aufzunehmende Person 
rauf, (das Modell) in Mitleidenschaft, Dieses muss die ungemüthliche 
3iden Operation des Posens, Kopfhalteranlegens, Stillhaltens noch einmal 
'hbar in Folge der Schuld des Photographen durchmachen — und das ist 
ge- ein für allemal kein Vergnügen und nicht geeignet, das Publikum 
zu fesseln. 
iber- Anfängern rathen wir, jede Platte, an welcher sie nach der ersten 
mit oder zweiten oder dritten Operation einen Fehler bemerken, lieber zu
	        
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