Full text: Die Photographischen Arbeitsräume und Geräthe. Der Photographische Negativprozess mit Kollodium und Gelatine-Emulsion (1. Abtheilung)

Der nasse Collodiumprocess. 147 
ch so kommt sie, wenn man nach unserer Anweisung damit weiter 
Hcht manipulirt, gleichsam von selbst in die richtige Position. 
ent- Nach dem Aufgiessen des Entwicklers erscheint das Bild. Kommt 
dieses sehr schnell zum Vorschein, so ist die Platte zu lange belichtet 
des- (überexponirt), im entgegengesetzten Falle zu kurz (unterexponirt). 
en Bei normaler Entwickelung erscheinen zuerst die hellsten Stellen, dann 
zten die weniger hellen, zuletzt die dunklen des Originals; bei einem 
und Portrait z. B. zuerst die weisse Wäsche, dann das Gesicht, die Hände, 
an die helle Weste oder Hose, die halbhellen Möbel, Decorationen, endlich 
ber- der dunkle Rock. Man verfolgt dieses Erscheinen des Bildes auf- 
merksam, indem man den Entwickler nach allen Richtungen hinfliessen 
08 lässt, auch zeitweise frischen nachgiesst, und achtet darauf, ob alle 
kler, Details in den dunklen Theilen (Rockfalten und Stoffmuster bei 
SS Portraits, oder schattiges Blattwerk bei Landschaften) zum Vorschein 
1ko- kommen. (Natürlich muss man die Details des Originals genau 
hauf kennen, wenn man diesen Punkt richtig beurtheilen will.) Sind trotz 
hen langen Entwickelns die gewünschten Details in den dunklen Theilen 
über nicht zum Vorschein gekommen, so ist die Platte zu kurz belichtet. 
fzu- Die Uebergänge von Licht in Schatten, die Halbtöne, sind bei einer 
lten zu kurz belichteten Platte in der Regel zu unsanft, oder wie der 
SS Photograph sagt, hart. Dieser Fehler wird durch keine 
Sn der nachfolgenden Operationen verbessert. 
der Eine zu lange belichtete Platte zeigt in der Regel viel Details 
die in den dunklen Theilen, es fehlen aber die die Schönheit eines Bildes 
hol- bedingenden brillanten Contraste zwischen Licht und Schatten. Die 
ZU dunkleren Theile des Originals sind fast ebenso stark als die hellen. 
Die Platte ist monoton und giebt auch solche Abdrücke. Ein Urtheil 
auf über die gute Qualität der Platte erwirbt man sich erst durch Erfahrung. 
hein Ist das Bild ausentwickelt, so spült man den Entwickler herunter, 
uns und wäscht die Hinterseite der Platte mit der Hand. Nachher be- 
unt, trachtet man das Bild im durchfallenden Licht. Enthält es 
len Fehler, so nehme man weiter keine Operation damit 
BSCH vor, sondern wasche die Schicht sorgfältig ab und be- 
Eine nutze die Platte von Neuem. Hierbei achte man sehr auf 
pe m Reinigung der rauhen Kanten. Zeigt sich das Bild aber klar und 
hen. durchsichtig in den Schatten, detaillirt genug in den dunklen Partieen, 
man sanft in den Halbtönen, scharf und fleckenrein, so nehme man die 
lten Verstärkung vor. 
wir 
die 8. Die Verstärkung. 
die Bei brillantem Licht geben manche Collodien ein Bild, welches 
neh schon im Entwickler hinreichend intensiv zum Vorschein kommt und 
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