Full text: Die Photographischen Arbeitsräume und Geräthe. Der Photographische Negativprozess mit Kollodium und Gelatine-Emulsion (1. Abtheilung)

Der nasse Collodiumprocess. 151 
einem widerstandsfähigen Ueberzuge versähe. Als solcher dient jetzt 
ven allgemein der Negativlack. 
er Man entferne vorerst die lose anhängenden oder ausgerissenen 
On, Collodiumtheile am Rande der Platte, wärme diese über einer Lampe 
367 leicht an, mache sie jedoch nur so warm, dass der Hand- 
ht. rücken beim Anfassen die Wärme bequem vertragen 
en kann, giesse dann den Lack genau wie Collodium auf und lasse 
las ihn genau ebenso unter Drehung der Platte abfliessen. Nachher 
u stelle man sie auf reinliches Fliesspapier. Das Ueberfliessen auf die 
ben Rückseite vermeide man, es bewirkt an der betreffenden Stelle ein 
ine ungleiches Eintrocknen der Vorderseite. Zu heiss lackirte Platten 
em werden leicht streifig, zu kalt lackirte werden etwas matt und weniger 
at- durchsichtig. Man lackire stets im warmen Zimmer, 
ArO Da ein zu starkes und zu schwaches Erwärmen Uebelstände ver- 
;h- anlasst, hat man einen Lack zu fertigen versucht, der sich kalt ge- 
X6- brauchen lässt. Bis jetzt sind diese „Kaltlacke“ nicht sehr befriedigend 
nd ausgefallen. Im Winter bedarf man stets einer Anwärmung der Platte. 
für H. Krone giebt folgendes Kaltlackrecept: 
ve- Sandarac 4 g, 
;en Alkohol 20 
les Chloroform 4, 
st Lavendelöl 3. 
3T- Die Platte wird gleich nach dem Aufgiessen dieses Lacks gleich- 
N mässig erwärmt. 
lie Ueber das Auflösen des Bildes beim Lackiren siehe pag. 128. 
E- Mitunter springt die Collodiumschicht beim Trocknen ab. Dieses 
ın geschieht namentlich bei zu dünn gegossenen und alten nicht gut 
)I- geputzten Platten. Sehr altes Collodium zeigt dieselbe Eigenschaft. 
nn Falls dieser Fehler sich zeigt, thut man gut, die halbfeuchte Platte 
alt mit Alkohol von 80°, dann kalt mit Lack (unter Drehung wie oben) 
ng zu übergiessen, wobei sie ganz trübe wird. Man lässt sie dann trocknen, 
rd wärmt sie an und lackirt sie noch einmal, dadurch wird sie klar. 
1, Anfänger machen beim Lackiren fast immer Fehler, Froh, alle 
en Operationen zur Fertigung des Bildes überstanden zu haben, behandeln 
sie diese letzte gewöhnlich zu flüchtig und verderben dadurch noch 
Sr zum Schluss manches Bild. Nach dem Lackiren und Trocknen werden 
16 die Platten auf der Rückseite sorgfältig gereinigt und in Schränken, 
vor Staub und Feuchtigkeit geschützt, aufbewahrt. 
In grossen Reproductionsanstalten, wo die Negative, nachdem ein 
| Druck auf der Zinkplatte gefertigt ist, wieder heruntergewaschen werden, 
ch begnügt man sich an Stelle des Lackirens mit einem Ueberguss von 
ut Gummi arabieum Lösung 1:5.
	        
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