Full text: Die Photographischen Arbeitsräume und Geräthe. Der Photographische Negativprozess mit Kollodium und Gelatine-Emulsion (1. Abtheilung)

% Von der Einrichtung der Arbeitsräume. 
darauf hingewiesen sei, die Gunst des Augenblickes zu benutzen, d. h. 
in möglichst kurzer Zeit seine Aufgabe auszuführen. Jeder Vortheil, 
sei es in Bezug auf bequeme Handhabung der technischen oder decora- 
tiven Utensilien, der Beleuchtungsvorrichtungen, ist daher für ihn von 
Bedeutung, Nur dann kann er seine ganze Aufmerksamkeit der auf- 
zunehmenden Person und dem Arrangement des Bildes überhaupt zu- 
wenden. Ein nicht zu unterschätzender Punkt für die Bequemlichkeit 
des Publikums ist die Lage des Ateliers zuebener Erde, welche 
noch den Vortheil mit sich bringt, dass das Glashaus im Schatten 
eines Hauses, als Nordfront-Atelier angelegt und so ein absoluter 
Ausschluss der directen Sonnenstrahlen (s. u. Sonnenschutz) ermöglicht 
werden kann.*) Wichtig ist ferner ein bequemer und 
zWeckmässiger Zusammenh ang der Arbeitsräume, end- 
lich das Vorhandensein geeigneter Empfangsräumlichkeiten. 
Das Atelier von Loescher und Petsch, welches wegen 
seiner künstlerisch durchdachten Anlage vielfach als Norm diente**), 
befand sich parterre neben einem 44 m breiten Garten. Eine Glas- 
gallerie führte vom Vorderhause über den Hof nach dem Entree, Der 
beigefügte Grundriss (Fig, 4) erklärt den Zusammenhang der einzelnen 
Arbeitsräume. Diese sind so geordnet, dass eine leichte und rasche 
Communication zwischen denselben möglich ist, welche ein präcises 
Ineinandergreifen der einzelnen Arbeiten und eine leichte Controlle 
derselben gestatten. 
Ein zweistöckiges Gehäude auf der Südseite, ein vierstöckiges auf 
der Westseite des Glashauses wirkten als Sonnenschirme. Der Copir- (1 
raum lag dem gewöhnlichen Brauch entgegen tiefer als das Atelier 
und bestand aus einem Zimmer mit Norädfrontglaswand Awz 
nach dem Garten hinausgehend. Er war sonnenfrei und kühl. 
Das Glashaus A ist 5,334 m breit und 11 m lang, an der Ch 
Glaswand 3,13 m, hinten 4,38 m hoch. Bei der so entstehenden de 
Dachneigung von 1,295 m wird-der auf dem Dache angesammelte se 
Schmutz durch den Regen leicht abgewaschen. In der Kante, wo A 
Glaswand und Dach Zusammenstossen, befindet sich ein schmales 
Längseisen oder Träger der Rollen für die Gardinen, Der früher ZY 
übliche Holzbalken schneidet zu viel des aus vortheilhaftester Richtung Mi 
(45° Neigungswinkel) kommenden Lichtes weg und wurde deshalb hier di 
verworfen. Y 
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? 7) Nur schliesst diese Lage die Gefahr ein, dass das Nordlicht durch gegen- pc 
über liegende hohe Häuser, wie solche in der Hauptstadt nicht selten sind, ge- 
schmälert wird, x 
**) Jetzt hat es leider einem Neubau weichen müssen. 0!
	        
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