Full text: Die Photographischen Arbeitsräume und Geräthe. Der Photographische Negativprozess mit Kollodium und Gelatine-Emulsion (1. Abtheilung)

Arbeitsräume für Portraitanstalten. 41 
g 6 an. Der- Will man Glas sparen, so lasse man die Seitenwände und das 
' Emporwinden Dach an beiden Enden auf %/, m unverglast. 
te liegen die Sonnenschutz. In Fig. 1 sieht man oberhalb des Glashauses 
Waschraum W, Eisenstangen, an welchen die sogenannten Sonnensegel aufgespannt 
L, der Sensi- werden. Diese dienen zur Abhaltung des für ruhige Beleuchtung nach- 
ss Dn, Eigent- theiligen Sonnenlichts. Im Winter sind solche nicht nöthig, wohl aber 
an das Atelier im Sommer, wo die Sonne bei uns einen Stand von über 70° Höhe 
Fensteranlagen erreicht. Der grosse Uebelstand der Sonnensegel liegt in ihrer Zerreiss- 
er Disposition. barkeit. Jeder Sturmwind gefährdet sie. Ausserdem gereichen sie 
ı den Trocken- dem Gebäude nicht zur Zierde. Eine solidere Vorrichtung, welche 
n Fenster roth denselben Zweck besser‘ verrichtet, sah Verfasser in Amerika, Sie 
ıd Giessen von besteht aus einer Reihe von Schirmen, d. h. Brettern von 78 cm 
räume 77, Tr, (2*„’) Breite und einer Länge gleich der des Ateliers, Diese liegen 
ıd schwarz ge- parallel neben einander, wie es die Seitenansicht Fig. S zeigt. Jedes 
Brett bb ist um eine Axe drehbar, die auf einem Eisenbocke 7 r ruht. 
tliche Fenster [Ist das Atelier noch länger als 6,23 m, so müssen in der Mitte der 
ten. Die Ent- Länge auch solche KEisenböcke an- | 
von March. gebracht werden.] An jeder Axe der Be 
OVvon das eine Bretter 6 sitzt eine Kurbel, alle Kur- 
m Sammelge- beln greifen in die Stange SS (siehe 
jedem Raume die untere Figur. 8, welche ein Brett x 
eins zum Ent- vergrössert darstellt). Diese Stange SS us 
Die Theilung lässt sich in jeder beliebigen Stellung ‚AL . 
liessung jedes an dem Eisen H festmachen. 
eim Arbeiten Dadurch kann man den Brettern Fig...a | 
jede beliebige Neigung geben. Am “ 
ftsbetrieb ge- 21. Juni, wo die Sonne 74° hoch steht, 78 
n lege Glas- würden sie die Stellung haben wie in - 
d Copirraum Fig. 8. Zu andern Tagen, wo die | 
aran schliesse Sonne tiefer steht, klappt man sie 
mmer N D weiter auf, Im Winter kann man sie senkrecht stellen, ausgenommen 
breit und das bei Schneegestöber und Hagelwetter, wo man sie ganz flach legt, um 
), Das Glas- die Glaswand zu schützen. Zu bemerken ist, dass diese Vorrichtung 
n (25°) lang die Sonnenstrahlen nur abhält, wenn die Sonne nicht zu weit west- 
ef, die Tiefe lich oder östlich steht. 
5 m (8—9°), Im Sommer aber, wo die Sonne sogar nach Nordwest herumgeht, 
Sm (27), bedarf man noch eines seitlichen Schutzes über der Westwand. Hierzu 
ist ein Segel am besten. Wer diese Vorrichtungen nicht anwenden 
it, Glaswand will, dem empfehlen wir im Sommer die Dachscheiben durch Ueber- 
Breite in der kleben von Seidenpapier oder durch Aufstreichen von dickem Kleister 
” auf Platten zu mattiren. Im Winter, wo man das Oberlicht nöthiger hat als im 
Sommer, löst man die Kleisterschicht mit warmem Wasser wieder ab.
	        
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