Full text: Die Photographischen Arbeitsräume und Geräthe. Der Photographische Negativprozess mit Kollodium und Gelatine-Emulsion (1. Abtheilung)

Die Praxis der Photographie. 
Prüfung der Empfindlichkeit photographischer Platten. 
Seitdem photographische Platten in Gestalt von Emulsionstrocken- 
platten Handelsartikel geworden sind und von den verschiedensten 
Fabriken angefertigt wurden, ist eine Prüfung der Empfindlichkeit der- 
selben für den Consumenten von höchstem Werth. Wir haben in 
Bd. II p. 31 auf die bisher vorgeschlagenen Hilfsmittel zur Prüfung 
von Platten aufmerksam gemacht, auch eine Kritik daran geknüpft 1 
pag. 58. 1 
Hierbei sind wir freilich dahin gekommen, das jetzt über die \ 
ganze Welt verbreitete Photometer oder Sensitometer von Warnerke 
als völlig unbrauchbar erklären zu müssen. Auch der I. Bd. p. 16 ent- 
hält schon darauf bezügliche Hinweise. Wenn dennoch dies Instru- 
ment allgemeine Werthschätzung geniesst, so liegt das nur in der 
grossen Bequemlichkeit seiner Anwendung und in der weit verbreiteten 
Unkenntniss der photometrischen Grundbedingungen, das sind 1.: mög- 
lichste Konstanz der Normallichtquelle (Warnerkes Phosphorescenzplatte 
ist so unkonstant als nur möglich); 2. möglichste Aehnlichkeit der 
Vergleichslichtquelle mit dem Tageslicht (Warnerkes Phosphorescenz- 
platte strahlt im wesentlichen hellblaues Licht aus und ist nicht ein- 
mal zur Untersuchung von Jodsilberplatten brauchbar, geschweige 
denn von farbenempfindlichen Platten); 3. genaue Abstufung der 
Scala, die nach Webers Untersuchungen bei Warnerkes Scala gänz- 
ich fehlt. 
Wir nehmen nicht Anstand zu sagen, dass man besser thäte, 
H. W. Vogels Papierscala für Pigmentdrucke zur Prüfung von Trocken- 
platten zu verwenden, s. Bd. II p. 60. Warnerkes Scala würde selbst, 
wenn sie richtig wäre, noch Fehler von 30 °/, (mindestens) zulassen, 
Vogels nur Fehler von 20%. 
Nun hat nach Schluss des II. Bandes der Verfasser eingehende 
Versuche mit Magnesium als Lichteinheit vorgenommen, nachdem er 
festgestellt hatte, dass von allen künstlichen Lichtern das Magnesium 
dem Tageslicht in Farbe am nächsten kommt. Er verglich dasselbe 
mit Himmelslicht und fand, dass es neben demselben nur einen schwach 
grünlichen Ton hat, also etwas ärmer an rothen Strahlen ist. Es ist 
somit auch für farbenempfindliche Platten geeignet. Er ging dann 
daran, dasselbe mit seinem Röhrenphotometer zu versuchen. 
Die Resultate dieser Versuche*) haben ergeben, dass es möglich 
*) Siehe auch dieses Handbuch II. Theil, p. 46 ff, 
079
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.